„Einfach toll“, „sehr cool“, „spannend und interessant“ „so viel gelernt“ – die Schüler sind sich einig, dass die zurückliegenden zwei Wochen aufregend, ereignisreich und zielfördernd waren. Denn Ziel der Pflegeausbildung ist an erster Stelle die professionelle, selbstständige Pflege der Patienten.
„Wir bereiten unsere Schüler intensiv auf dieses Projekt vor – und sie sich selbst natürlich auch“, erklären Schulleiterin Menka Berres-Förster und der stellvertretende Schulleiter Suitbert Dolfus vom PBZ. Seit mehr als zehn Jahren übernehmen Schüler im 3. Ausbildungsjahr eine Station, sodass auch die früheren Erfahrungen in die Vorbereitungen einfließen können.
Zwei Wochen lang leiten die Schüler die ausgewählte Station, erstellen Dienstpläne, übernehmen die Rollen der Stationsleitung, der Schichtleitung und der examinierten Pflegefachkraft. „Dies geschieht natürlich immer unter Begleitung der Stationsleitung und Praxisanleitung“, erklärt Dolfus. Aber die Schüler arbeiten selbstständig und verantwortlich in allen Stationsbereichen, wo dies möglich ist.
PBZ, Pflegedirektion, Stationsleitung, Praxisanleitung und die Chefärzte überlegen im Vorfeld, welche Station angemessen ist. In einer mehrmonatigen Vorbereitung im Unterricht überlegen die Schüler dann, was zu beachten ist, wie der Tagesablauf sein wird. Schritt für Schritt werden die Schüler an die Aufgabe herangeführt, sie reflektieren ihr Wissen, sprechen mit den Beteiligten.
Wenn es dann endlich so weit ist, bestimmen die Azubis die erste Stations- und Schichtleitung, schreiben die Dienstpläne. Dann arbeiten sie möglichst selbstständig. Jeden Tag gibt es eine kurze Reflexion: waren die Patienten zufrieden, wie wurde die Entscheidungsfreiheit umgesetzt, wie war die Kommunikation untereinander, wie wurde mit Konflikten umgegangen.
„Bei uns lernen die Auszubildenden professionelle Pflege und die dazugehörigen Schlüsselqualifikationen, um handlungskompetent zu arbeiten. Auf dem Weg dorthin ist das Projekt „Schüler leiten eine Station“ ein wichtiger Meilenstein“, so Berres-Förster und Dolfus.
Die Resonanz bei den Schülern ist durchweg positiv. Auch wenn die Erfahrung herausfordernd ist, manchmal anstrengend – sie ist vor allem und an erster Stelle „toll und super“. Und nach dem Abschluss dieser besonderen Erfahrung wird alles in den zwei Wochen Erlebte wieder reflektiert und evaluiert.
Vorbereitend auf dieses Stationsleitungsprojekt sind auch andere Maßnahmen während der Ausbildung, etwa die Anleiterwochen, in denen die Oberkursschüler die Unterkursschüler sozusagen an die Hand nehmen, sich einarbeiten, indem sie ihr Wissen weitergeben. Oder das sogenannte Oberkursprojekt, indem die Azubis eine Gruppe von Patienten übernehmen, um sie selbstständig zu pflegen.
„Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und die Patientenzufriedenheit steht stets an erster Stelle. Deshalb freuen wir uns genauso über die Unterstützung der zu Pflegenden auf unserer Station und bedanken uns dafür herzlich“, so Schüler, Pflegende und Lehrer.