„Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Gesamtkonzept der Nord-Kreis Kliniken. Dabei dürfen wir allerdings den laufenden Krankenhausbetrieb insbesondere am Standort Jülich nicht aus den Augen verlieren“, so die beiden Geschäftsführer RA Stephan Prinz und Marcus Quintus mit Blick auf die rückläufige Belegung und die Ergebnisse der internen Analysen.
Stephan Prinz: „Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Jülich für die hervorragende Arbeit bei der Patientenversorgung und bei der konstruktiven Mitwirkung an neuen Konzepten. Die gemeinsam erarbeiteten Erkenntnisse zeigen, dass wir den Wandel in der Krankenhauslandschaft im Nordkreis jetzt einleiten müssen. Dazu hatte ich mich auch mit dem Landrat des Kreises Düren und dem Bürgermeister von Jülich ausgetauscht“, so der ctw-Geschäftsführer weiter.
Zur Hebung vorhandener Potentiale und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wurde daher für die Katholische Nord-Kreis Kliniken Linnich und Jülich GmbH ein Maßnahmenpaket verabschiedet. Diese Sofortmaßnahmen wurden nach intensiven Analysen und komplexen Beratungen von internen und externen Experten gemeinsam erarbeitet. Zu den externen Teilnehmern gehört z.B. die Münchener Beratungsgesellschaft WMC Healthcare, die u.a. über weitreichende Erfahrungen aus dem Bereich der Ertrags- und Liquiditätsanalysen in Krankenhäusern verfügt.
Die beschlossenen Maßnahmen führen zu nachhaltig effizienteren Strukturen, wie Erfahrungswerte aus anderen vergleichbaren Kliniken belegen. „Wir müssen unsere medizinischen Leistungen weiterhin hochwertig sicherstellen, aber auch kostenbewusster werden. Gleichzeitig möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern verdeutlichen, dass sich kein Patient Sorgen um seine Versorgung machen muss“, erklärt Marcus Quintus, Geschäftsführer des Jülicher Krankenhauses die teilweise einschneidenden Kurskorrekturen. „Wir dürfen in der Erfüllung unseres Versorgungsauftrages nicht nachlassen und müssen für unsere Patienten z.B. den Betrieb der Notfallaufnahme oder der Intensivstation über 24 Stunden optimal fortführen. Wir versichern ständige Aufnahmebereitschaft und hochwertige Leistungen in unseren Einrichtungen“.
Die Maßnahmen, die ab 1. November 2018 greifen werden und in erster Linie den Standort Jülich betreffen, zielen hauptsächlich auf Erlös- und Kostenpotentiale ab. Dazu gehören z.B. Veränderungen in kostenintensiven Dienstplanmodellen und die Zusammenlegung von Stationen, insbesondere bei der derzeitigen geringen Belegung. Vorgesehen sind ferner Optimierungen im Bereich der Belegungssteuerung der Patienten sowie den Sachkosten. Verbesserungen im Berichtswesen bringen aktuellere Informationen zu Tage und ermöglichen ein frühzeitiges Eingreifen in weniger optimale Abläufe.
Der Maßnahmenplan wird in diesen Minuten während einer Betriebsversammlung am Standort Jülich vorgestellt und erläutert werden, um größtmögliche Transparenz in der weiteren Vorgehensweise zu erreichen. „Wir wollen Unklarheiten beseitigen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst viele Fragen beantworten“, so Quintus. Ob Abteilungsbereiche verkleinert oder geschlossen und andere Bereiche ausgebaut und weiter spezialisiert werden, ist noch offen.
Insbesondere kleine Krankenhäuser haben es aktuell in Deutschland schwer, wenn das Profil in der Spezialisierung nicht deutlich geschärft ist. Mit Blick auf diesen anhaltenden Innovations- und Kostendruck sind strukturelle Veränderungen innerhalb des St. Elisabeth-Krankenhauses unvermeidbar.
Infos:
Das St. Elisabeth-Krankenhaus in Jülich verfügt über 156 Planbetten und die Fachabteilungen für Innere Medizin, Geriatrie, Chirurgie und Anästhesiologie. Das St. Josef-Krankenhaus in Linnich verfügt über 132 Planbetten in den Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie, außerdem über die Fachabteilung für Anästhesiologie und Dialyse. Rund 235 Vollkräfte in Jülich und 185 Vollkräfte in Linnich kümmern sich um das Wohl der Patienten. Die Einteilung in Vollkräfte dient der besseren Vergleichbarkeit, da aufgrund von Teilzeitmodellen mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen tätig sind.
Lesen Sie hierzu: Patient „Krankenhaus“