Fast wie bei einem großen Familientreffen war die Atmosphäre zur Vernissage „Zeitgenossen„in der guten Stube des Kunstvereins, dem Hexenturm: Von den aktuellen Aktiven wie Evelyn Wirtz und Hans-Peter Bochem, Michael Küpper und Bettina Groos über die immer noch präsenten wie Rudolph Vaasen, Jens Dummer, Eva-Maria und Heinz Gebauer, Mirjana Stein-Arsic als „jemand, der alle Entwicklungen mitgemacht und unterstützt hat“, bis zu jenen die dem Treiben gerne noch im Sitzen folgen, wie die unermüdliche Agnes Mühlstroh. Für jeden fand Vorsitzende Kirsten Müller-Lehnen warme und anerkennende Worte, führte die Gäste dabei zurück in die Gründerjahre und stellte die Frage, warum Kulturinteressierte und Kunstschaffende sich aufgemacht haben, einen eigenen Verein zu gründen? Austausch, Weitergabe von Wissen, die Möglichkeit, in Jülich Kunst zu erleben waren nur einige der Gründe, die Erwähnung fanden.
Hervorgehoben wurden die „Jülicher 7“, die den Kunstverein von Anfang an mit Leben gefüllt hätten und so wurden posthum auch Theo Heimann, Renate Schenk und Arno Schlader gewürdigt, deren Familienmitgliedern quasi stellvertretend gekommen waren. Besonders benannt wurde auch Dietmar Biermann, der das Logo für den Kunstverein entworfen hat, dem aber mit 92 Jahren die Anreise zu beschwerlich war und deshalb aus der Ferne gegrüßt wurde. Ganz individuell und persönlich widmete sich als Festredner Kunsthistoriker Dr. Dirk Tölke den ausgestellten Werken und ihren Künstlern… beeindruckend in seinem Wissen und charmant in seiner Unbefangenheit, denn sichtlich war die Innensicht manch anwesenden Künstlers nicht deckungsgleich mit der Außensicht des promovierten Wissenschaftlers. Der geselligen Gutgelauntheit tat das indes keinen Abbruch.
Den Gruß von Verwaltung und Rat überbrachte Wolfgang Gunia als stellvertretender Bürgermeister, der den „Kunstverein eines der besten und wichtigsten Aushängeschilder der Stadt“ nannte, einen Ort des Austauschs, der Anregung und des eigenen Ausprobierens. „Im Bewusstsein der Jülicher ist der Kunstverein schon immer da gewesen“, unterstrich der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Gunia und schlug vor, das bestehende Motto „Historische Festungsstadt – moderne Forschungsstadt“ um den Zusatz „aktive Kunststadt“ zu erweitern. Seiner Zählung nach zeigt der Kunstverein bis Ende des Jahr seine 150. Ausstellung, was Kirsten Müller-Lehnen nickend bejahte. Dem Wunsch für die Zukunft schloss sich Festgemeinde applaudierend an: „Möge der Kunstverein immer offen sein für Neues, immer bereit sein, sich zu ändern, dann ist mir angesichts dieser zahlreichen Freunde für eine gute Zukunft des Kunstvereins nicht bange.“