
Die Bandbreite reicht dabei von frühen Anlagen mit Bastionen aus der Frühen Neuzeit wie beispielsweise Jülich bis zu linearen Befestigungen als Zeugnisse der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Das 1946 geschaffene Bundesland Nordrhein-Westfalen hat eine reiche Vergangenheit, die lange Zeit von einzelnen Territorien wie dem Kurfürstentum Köln, den Herzogtümern Jülich, Kleve, Berg oder dem Fürstbistum Münster geprägt wurde. Daneben spielten freie Reichsstädte wie Aachen und Köln eine herausgehobene Rolle.
Nach den Umbrüchen der Revolutionskriege fiel das Gebiet in weiten Teilen 1815 an das Königreich Preußen. Die Festungen in Köln und Wesel erlebten gerade in dieser Zeit einen umfangreichen Ausbau. Nach dem Ersten Weltkrieg endete für die letzten verbliebenen Festungen ihre Geschichte, während in der NS-Zeit mit dem Westwall eine neue lineare Befestigung angelegt wurde.
Zahlreiche Städte und Orte wurden seit der Frühen Neuzeit mit Festungsanlagen versehen, die auf den Einsatz von Feuerwaffen reagierten. Trotz planmäßiger Schleifungen und schleichendem Verfall aus Desinteresse am militärischen Erbe haben sich in Nordrhein-Westfalen bedeutende Zeugnisse dieser „Architectura Militaris“ erhalten. Diese sind zu besichtigen und werden im vorliegenden Band von renommierten Fachleuten auf 296 Seiten mit zahlreichen Fotos und Plänen anschaulich erläutert.
BUCHINFORMATiON
Guido von Büren / Andreas Kupka (Hrsg.), Festungen in Nordrhein- Westfalen (Deutsche Festungen, Bd. 6) | Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2025 | 296 S. | 209 Farbabb., 51 s/w-Abb., 55 Karten | ISBN 978-3-7954-3416-8 | 16,95 Euro