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Ein Event, das glücklich macht

Schon Ende des 19. Jahrhunderts haben sich in Jülich die ersten Pferdenarren zusammengefunden und einen Verein gegründet, den Jülicher Rennverein. Nachdem dieser in finanzielle Schwierigkeiten geriet und aufgelöst wurde, gab es 1925 einen erneuten Anlauf: die Geburtsstunde des heutigen Reit- und Fahrvereins Jan von Werth.

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Drei Tage Turnier bei Jan von Werth. Foto: Natalie Brocks
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Hundert Jahre sind es wert, gebührend gefeiert zu werden, befanden die Verantwortlichen und haben sich ein paar Extras für das diesjährige Springturnier einfallen lassen. Und auch dieses feiert einen runden Geburtstag. Zum 80. Mal veranstaltet der Verein sein großes Turnier, traditionell am Muttertags-Wochenende. Damit der Wettbewerb im Mai über die Bühne gehen kann, bedarf es intensiver Vorbereitung. Die ersten Planungen beginnen bereits im September vorher, denn dann muss das Turnier beim Kreisverband angemeldet werden. Auch müssen die Termine mit anderen Vereinen koordiniert werden, erläutert Vorsitzender Matthias Wickerath. Die Prüfungen müssen geplant, ausgeschrieben und rechtzeitig beim Landesverband der Pferdesportvereine in Nordrhein-Westfalen e.V. abgegeben werden. Dieser wiederum veröffentlicht die Ausschreibung auf seiner Online-Plattform www.nennung-online.de.
Für Laien mutet das Prozedere einigermaßen kompliziert an, es ist aber durch die Notwendigkeit begründet, dass auch die Reiter genügend Vorlaufzeit für die Turnierplanungen brauchen.

Ist der bürokratische Teil erledigt, fehlen „nur“ noch die praktischen Vorbereitungen. Der „idyllisch gelegene Turnierplatz“, so schwärmt Natalie Brocks, muss hergerichtet werden. Der Rasen will gemäht und die Hecken geschnitten werden. Aufgaben, die der zweite Vorsitzende Thomas Keuten zusammen mit Pächter Stephan Tölchert übernimmt. Auch ein Zelt wird aufgebaut und sanitäre Anlagen fürs Publikum müssen ebenfalls her. Glücklicherweise, und darüber freut sich der Vorstand besonders, gibt es seit 2022 dank einer Sportstättenförderung inzwischen fließendes Wasser und Strom direkt am Platz. Auch Essen und Getränke fürs üblicherweise zahlreich erscheinende Publikum müssen geplant und vorbereitet werden. „Darum kümmern sich ganz viele freiwillige Helfer. Ohne Ehrenamtler könnten wir das nicht machen“, loben Brocks und Wickerath die großartige Unterstützung aus den Reihen ihrer Mitglieder.

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Etwa eine Woche vor Turnierstart „ist immer jemand von uns auf dem Platz“, so Wickerath. Jetzt sind saubermachen und aufräumen angesagt, damit dann zwei Tage vorher alles aufgebaut werden kann. Alles, das sind abgesehen von Zelt, Essenständen und Co vor allem die Hindernisse auf dem Reitplatz.
Die Parcours-Planung gehört zu den großen Herausforderungen eines Turniers, erläutert Parcours-Chef Stephan Tölchert, der gemeinsam mit Olaf Herrmann die Parcoure plant. Es ist bei Weitem nicht damit getan, ein paar bunte Holzstangen auf dem Platz zu verteilen. Für jede einzelne Prüfung gibt es Mindestanforderungen, die erfüllt werden müssen. Auch die Bodenbeschaffenheit spielt eine Rolle, schließlich sollen Pferd und Reiter nicht mit unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert werden, zu leicht darf es aber natürlich auch nicht sein. Wichtig auch: „Es sollen harmonische Bilder für die Zuschauer entstehen“, so Tölchert. Denn: „Wir machen das auch für die Jülicher. Wir möchten ein Event daraus machen, dass die Zuschauer glücklich macht“, formuliert es Natalie Brocks. Das erklärt denn auch, zumindest teilweise, warum die Organisatoren sich die ganze Mühe machen. Genauso wichtig, so Matthias Wickerath, sind natürlich die Sportler selbst: „Viele von uns sind lange Jahre selbst Turniere geritten. Daher möchten wir als Vorstand neben den Turniersportlern die Jugend fördern, für den Sport und den Umgang mit den Pferden begeistern, damit auch in Zukunft der Turniersport auch auf ‘ländlicher Ebene‘ fortbesteht.“

Das Jubiläumsturnier startet am Freitag, 9. Mai, und dauert das ganze Wochenende. Es bietet Prüfungen aller Klassen, angefangen bei der sogenannten Führzügelklasse – dem Publikumsliebling – von Jugendprüfungen der Klasse E bis hin zu den schweren Prüfungen der S-Klasse, wobei einige Prüfungen als Wertungsprüfung für die Kreismeisterschaft des KPSV Düren ausgeschrieben sind. In diesem Jahr erstmal dabei, als besonderes Event für den „Familien-Sonntag“, ist das Hobby-Horsing genannte Freizeitvergnügen, bei dem Kinder mit Steckenpferden über den Parcours „galoppieren“. Ebenfalls auf dem Programm steht die beim Publikum beliebte Mannschaftsprüfung mit Kreismeisterschaftswertung. Und weil es ein Jubiläum ist, ist für „Freunde, Gönner, Helfer und Vereinsmitglieder“ am Samstagabend eine kleine Jubiläumsfeier geplant.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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