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Klares Votum

Der Künstlers Gunter Demnig ist seit 1992 bundesweit mit seinem Projekt unterwegs, mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln – den Stolpersteinen – an das Schicksal der Menschen zu erinnern, die während des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In Jülich hat sich eine Initiative gebildet, um auch in der Herzogstadt solche Gedenksteine zu installieren.

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Stolpersteine
Der Künstler Gunter Demnig ist bundesweit mit seinem Projekt Stolpersteine unterwegs. Foto: PuKBSuS | Archiv (2020)
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Im Januar hat der Jülicher Rotary Club mit dem Gymnasium Haus Overbach das gemeinsame Vorhaben öffentlich gemacht, in Jülich so genannten Stolpersteine zu verlegen. Ein Projekt, das von der Stadt Jülich unterstützt werden sollte, wie ein SPD-Antrag im Haupt- und Finanzausschuss forderte. Zu den Argumenten gehörten neben der grundsätzlichen Notwendigkeit des Erinnerns und Gedenkens auch der, dass sich die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus am 8. Mai zum 80. Mal jährt.mErstmals, so ist dem Antrag weiter zu entnehmen, gäbe es eine Initiative, die sowohl die Finanzierung als auch notwendige Recherchearbeiten übernehmen wolle. „Es bietet die Chance, eines der bekanntesten und wirkungsvollsten Projekte der Gedenkkultur in die Stadt zu holen“, schließen die Antragsteller.

Einstimmig war das Votum der Ausschussmitglieder – allerdings auch die Erkenntnis, das dies auch einen „Auftrag“ bedeute. Sebastian Steiniger (Grüne) betonte die Vorbildfunktion, die Overbach damit übernehme und äußerte die Hoffnung, dass sich weitere Schulen anschließen würden. Wolfgang Steufmehl (UWG JÜL) unterstrich, dass Jülich nicht nur ein Mahnmal für die ermorderten Menschen jüdischen Glaubens im Stadtzentrum habe, sondern auch einen jüdischen Friedhof. „Auch das ist ein gutes Zeichen.“ Allerdings merkte Steufmehl auch kritisch an, dass der „neue Antisemintismus“ auch in Jülich „deutlich angekommen“ sei und in „dieser Stadt nicht wahrgenommen, übersehen oder auch verharmlost“ werde. „Da werden leider die Stolpersteine wenig helfen“ mutmaßte er und betonte sein klares Votum für das Projekt. Ergänzend zitierte Fraktionskollege Hendrik Vollrath den Zentralrat der Juden, der forderte, dass ein Bewusstein erwachsen müsse. „Das sollte sich jeder einzelne zu Herzen nehmen. Das ist eine Verpflichtung.“

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Derzeit beschäftigen sich die Jugendlichen gemeinsam mit Lehrkräften mit der Recherche. Dazu finden sie Unterstützung bei der Jülicher Stadtarchivarin Susanne Richter. Diese bereite gerade, so kündigte Martin Schulz als technischer Beigeordneter an, eine Vorlage für die April-Sitzung des Ausschusses für Kultur, Dorf- und Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung vor.


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