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Land, Leute und der Tod

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Foto: Verlag
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Paul Schwartzmüller zieht es wieder nach Siebenbürgen zu seinen Wurzeln in das Land, das er seit seinen Kindertagen vermisst. Einerseits… Andererseits folgt er auch seinem Herzen. Denn er möchte die geheimnisumwobene Maia unbedingt wiedersehen, die Paul seit dem letzten Besuch Schlaf und klaren Verstand raubt. Soweit der Rahmen der Geschichte, in den Lioba Werrelmann ihren neuen Krimi „Tödlicher Winter“ bettet.

Zur Lektüre empfiehlt sich in jedem Fall eine warme Decke und ein Heißgetränk. Schon beim Lesen fröstelt es einen nämlich erheblich. Eindrücklich schildert die Autorin die bizarr schöne, aber auch lebensbedrohliche Schneelandschaft Rumäniens. Sie spielt eine attraktive Nebenrolle, ebenso die Feuerstelle in einem – Obacht! – Ehegefängnis und passende Kleidung, die dem Städter fremd auf der Haut liegt und Ausschlag verursachen kann. Da erschließt sich schnell der Titel „Tödlicher Winter“, der natürlich im doppelten Sinne zu verstehen ist. Selbstredend stolpert Paul Schwartzmüller über einen skurrilen und verwickelten Todesfall – oder vielmehr eine Reihe von tödlichen Ereignissen. Bis er über Umwege der Lösung des Falles auf die Spur kommt, muss er manch frostiges Erlebnis bewältigen. Das gilt emotional wie rein körperlich.

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Die Leserschaft erfährt in „Tödlicher Winter“ einmal mehr Hintergründiges über den Beruf des Journalisten, über Recherchen, den Redaktionsalltag, und was „netzwerken“ bedeutet. Gewürzt wird der Stoff mit geschichtspolitischen Hintergründen, die eine wichtige Rolle spielen, sowie mit der Beschreibung allerlei landestypischer kulinarischer Spezialitäten, die eindeutig Appetit auf mehr machen. Gleichzeitig werden lebendige Kultureigenheiten der Menschen in Siebenbürgen vermittelt, etwa dass wie zu Urgroßmutters Zeiten der Bestattungs- und Totenkult gepflegt wird.

Wer den ersten Band gelesen hat, darf sich außerdem auf ein „Wiedersehen“ mit liebgewonnenen Antagonisten wie den Freund Sorin, die nebulöse Kriminalkommissarin Hatmanu und die Krämerin Carry freuen. Dazu gehört vor allem die „unsichtbare“ Pusomori, von der nebenbei eine ganz eigene Geschichte erzählt wird.

BUCHINFORMATiON
Lioba Werrelmann: Tödlicher Winter. Paul Schwartzmüller ermittelt | 304 Seiten, TB | Eichborn Verlag | ISBN 978-3847901549 | 18 Euro


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