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Allen Wohl und niemand Weh

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Altweiber-Donnerstag 2008. Foto: Verein
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Ihren 100. Geburtstag feiert die KG Ulk Selgersdorf in dieser Session. Doch damit nicht genug begeht der Karnevalsverein aus dem südlichen Stadtteil Jülichs in diesem Jahr einen zweiten runden Jubeltag: 50 Jahre Inklusion können und werden gefeiert werden. „Allen Wohl und niemand Weh“ – das ist es, was bei der KG Ulk Selgersdorf als Motto leitend ist. Wie ernst es den Karnevalisten bereits vor 50 Jahren damit war, beweist die „gelebte Inklusion lange vor dieser Begrifflichkeit“, so formuliert es Dieter Joußen, Rektor der Stephanus-Schule, in seinem Grußwort. Mit ihrer Zusammenarbeit mit der Förderschule, deren Förderschwerpunkt die Geistige Entwicklung ist, füllt die KG den Begriff Inklusion mit Leben.

„Allen wohl und niemand weh“ hatten sich bereits die Gründerväter der KG im Jahr 1925 sprichwörtlich auf die Fahne geschrieben – bis heute steht er auf der Standarte des Vereins zu lesen und ist gleichzeitig das von Ehrenpräsident Karl-Heinz Wahn gewählte Motto der Jubiläumssession. Wahn übrigens war es, von dem die Kooperation mit der Schule in den 1970er Jahren kurz nach deren Gründung ausging. Als Praktikant lernte Karl-Heinz Wahn die Schülerschaft kennen. Schnell erwuchs die Idee, die „karnevalistischen Ambitionen beider Einrichtungen zusammenzuführen“, die bereits 1975 zum ersten Mal umgesetzt wurde. Dass die gemeinsame Kindersitzung zur dauerhaften Einrichtung werden würde, hat damals zwar keiner so recht erwartet. Doch wie so häufig gab der Erfolg den Initiatoren Recht. Heute ist die Kindersitzung für die Schülerschaft der Stephanus-Schule, ihre Eltern und Lehrkräfte, aber auch die Ulk-Karnevalisten aus dem närrischen Kalender nicht mehr wegzudenken.

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Rund 800 Einwohner zählt die kleine Ortschaft im Süden Jülichs. Die KG hat etwa 300 Mitglieder. Viele dieser Mitgliedschaften sind aus der Zusammenarbeit mit der Stephanus-Schule erwachsen. Teilweise sind ganze Familien in den Verein eingetreten. Kein Wunder also, dass bei der alljährlichen Kindersitzung das Zelt aus allen Nähten platzt. Regelmäßig kommt auch das Ulk-Dreigestirn aus den Reihen der Schülerschaft, zum ersten Mal in der Session 2007 / 2008.

„Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen“, konstatiert Dr. Thomas Heil, der als Präsident seit zwei Jahren das „Gesicht“ der KG Ulk ist. „Miteinander reden und die Gemeinschaft pflegen“, das ist es, was aus seiner Sicht den Karneval ausmacht und den Erfolg sowie das lange Bestehen der Karnevalsgesellschaft in dem kleinen Jülicher Ortsteil erklärt. Die Gemeinschaft zu hegen und zu pflegen bedeutet selbstredend immer auch Arbeit, und manchmal ist es gar nicht so einfach, das Weiterbestehen eines Karnevalsvereins zu ermöglichen. Dann nämlich, wenn etwa eine Corona-Pandemie das gewohnte Leben aus der Bahn wirft und gesellschaftliche Zusammenkünfte schlicht nicht möglich sind. Karnevalsveranstaltungen fielen aus wie vieles andere auch. Dass so ein Tiefpunkt gleichzeitig aber auch Anlass für einen Neuanfang sein kann, hat die KG Ulk unter Beweis gestellt. „Nach der Pandemie sind wir komplett neu gestartet“, berichtet Präsident Heil. Dieser Neustart bezieht sich vor allem auf die Jugendarbeit. Mit neuen Tanzgruppen, unter anderem den „Stöpseln“ und den „Blümchen“, und sogar einem eigenen Solomariechen bietet die KG dem karnevalistischen Nachwuchs eine Heimat. Mit dabei sind nicht nur Selgersdorfer Kinder und Jugendliche. Die Gemeinschaft der KG Ulk umfasst genauso die benachbarten Orte Altenburg, Daubenrath und Schophoven – frei nach dem Motto „Allen Wohl…“ werden hier Grenzen überschritten. Oder um es mit den Worten von Präsident Thomas Heil zu sagen: „Wir freuen uns über jeden, der dazukommt. Je mehr, desto schöner und bunter.“

Lesen Sie dazu: „Inklusion mache, net mulle“

22|02 Samstag
14.00 Uhr KG ULK Selgersdorf | Gemeinsame Kindersitzung mit der Stephanus-Schule | Festzelt Selgersdorf, Altenburger Strasse | 4 Euro


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