Psychische Erkrankungen können zu Hause behandelt werden – wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. Ob Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen zu Hause, zu große Ängste, die das Verlassen der Wohnung unmöglich machen, oder Tiere, die versorgt werden müssen: Es gibt gute Gründe für Menschen, warum sie nicht zur Behandlung in eine Klinik gehen können. Um ihnen trotzdem die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchen, gibt es das Angebot der Stationsäquivalenten Behandlung (StäB).
Das ärztlich geleitete multiprofessionelle StäB-Team der LVR-Klinik Düren arbeitet aufsuchend und behandelt im häuslichen Umfeld an sieben Tagen in der Woche. Die Ärzteschaft, Psychologinnen, Sozialarbeitern, Pflegefachpersonen und Ergotherapeutinnen und Therapeuten arbeiten Hand in Hand. Mindestens ein Teammitglied fährt während der Behandlung jeden Tag zu den Erkrankten nach Hause.
Startete die LVR-Klinik Düren vor einem Jahr mit der akutpsychiatrischen Behandlung in den eigenen vier Wänden in der Stadt Düren und in der Gemeinde Merzenich, kann das Team nun auch zusätzliche Personen in Jülich, Langerwehe und Kreuzau behandeln.
„Wir konnten das Team inzwischen aufstocken und freuen uns damit auch das Angebot der aufsuchenden Therapie ausweiten zu können“, so Dr. med. Beret Knittel, Chefärztin der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie I der LVR-Klinik Düren, die für die StäB zuständig ist. Die Erfahrungen zeigen, dass das Angebot gebraucht wird und wichtig ist, um Menschen zu helfen, die sonst nicht behandelt würden. „Auch bei psychischen Erkrankungen gilt: Je früher die Behandlung einsetzt, desto besser. Deshalb ist es wichtig, Hilfsangebote für Menschen vorzuhalten, die sonst keine Therapie anfangen würden“, so Frau Dr. Knittel. Und das hat sich bewährt. Im vergangenen Jahr konnte das StäB-Team der LVR-Klinik Düren bereits viele Menschen zu Hause behandeln.
Voraussetzung für eine stationsäquivalente Behandlung ist, dass eine psychische Erkrankung oder Krise vorliegt, die stationär behandlungsbedürftig ist. Wenn der Patient oder die Patientin zudem den Wunsch hat, an dieser stationsäquivalenten Behandlungsform teilzunehmen, und in der Lage ist, aktiv mitzuarbeiten, kann sie in Betracht gezogen werden. Besteht zum Beispiel eine akute Fremd- oder Eigengefährdung oder liegt eine chronische Abhängigkeitserkrankung vor, ist StäB nicht möglich.
Wer mehr über die Stationsäquivalente Behandlung erfahren möchte, kann sich per Email an Patricia Korczak vom Case-Management wenden: [email protected] Erreichbar ist das Team zudem unter der Nummer 02421 / 40-1534 oder per Email: [email protected]