Das Oratorio de Noël (Weihnachtsoratorium) von Camille Saint-Saëns für Soli, Chor und Orchester leitete stimmungsvoll die Weihnachtszeit ein. Saint-Saëns kombinierte mit jungen 23 Jahren für sein Weihnachtsoratorium ein Solistenquintett mit einem vierstimmigen Chor, Streichern, Harfe und Orgel. Die Texte suchte er selbst aus und schuf ein Werk von großer Ausdruckskraft und zarter Klangfülle. 1858 wurde das Oratorium, das mit seinen wunderschönen Melodien begeistert, erstmals aufgeführt. Professor Thorsten Laux ist begeistert von dem aufgeführten Stoff: „Die Harmonien und Melodien sind wunderschön und werden viel zu wenig live gespielt.“
Die Geschäftsführerin des Fördervereins, Birgitt Bertrams, dankte in der Jubiläumsmatinée den vielen Menschen hinter den Kulissen, die entweder zur Musik, der Organisation und den zahlreichen Extras wie zum Beispiel dem kulinarischen Finale, beitragen.
Laut Kantor Christof Rück ist die Idee Musik zur Mittagszeit an einem Samstag aufzuführen, eigentlich keine Neue gewesen, als er sich gemeinsam mit der Pfarrei dazu entschied, das Konzept nach Jülich zu holen. „Die umliegenden Gemeinden machen das teilweise auch. Allerdings wollten wir das Format für uns anpassen: Nicht wöchentlich, dafür aber als Kurzkonzertreihe mit in- und auswärtigen Künstlern. Wir orientieren uns bei der Planung des Programms am Kirchenjahr – wir suchen also nicht einfach Künstler aus. Die Stücke sollen also auch immer zu dem passen, was gerade im Kirchenjahr passiert.“ Außerdem lasse sich die Uhrzeit an einem Samstag gut mit anderen Besorgungen in der Stadt verbinden. „Wir wollen die Musik einfach zugänglich im Alltag machen.“
Die Presse ist seit 2014 positiv und dem Format wohlgesonnen, das Haus jeden Monat gut besucht. Chöre kommen besonders gut an, weiß Christof Rück, dann kommen besonders viele Musikbegeisterte. Die erste Matinée fand im Dezember 2014 mit einem Chor statt, der aus Bonn angereist war. Seitdem begeistert ein buntes Programm das Publikum, dass auch aus vielen Stammhörern besteht, die seit Jahren treu die Matinée besuchen. „Wir sind sehr dankbar, dass viele gute Musiker und Ensembles – teils mit sehr unterschiedlicher Stilistik – bei uns in der Propsteikirche musiziert haben.“, so Christof Rück. Auf die Frage, woher denn die Musiker und Musikerinnen kommen, lacht er. „Ein Solo-Cellist kam aus Hamburg, das ist schon toll.“
Die Matinée will auch Kinder und Familien begeistern. Ab und an findet deshalb eine Familienmatinée statt, die Märchen musikalisch untermalt. Auch für das kommende Jahr ist sie schon geplant – ebenso wie das gesamte Programm. Das neue Jahr startet mit einem vielversprechenden Chor aus Aachen, im April wagt das Format einen Schritt in eine neue Richtung: Das Ensemble „With Four Hands“ bietet Neues Geistliches Lied (NGL) und poppige Kirchenmusik dar. Klassisch wird es aber beispielsweise im September wieder, wenn Prof. Stefan Palm wieder die Orgel der Probsteikirche spielt, die auch über Jülich hinaus bekannt ist.
Die Reihe der „kurzen Konzerte“ ist ein Projekt der Pfarrei Heilig Geist und finanziert sich rein über Spenden und den Förderverein Kirchenmusik.