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Beim Sitzen auseinandersetzen

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Foto: Britta Sylvester
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Passend zum traurigen Anlass hatte sich der November in sein nassestes, graues Gewand gehüllt: Gewalt gegen Frauen ist auch im Jahr 2024 ein weltweites Thema. Damit sich das verändert, hat eine Handvoll tapferer Jülicherinnen dem Wetter getrotzt und ein leuchtendes Signal oder genauer: aufgestellt. „Orange your City“ heißt es am 25. November vielerorts, so auch in Jülich. Doch in diesem Jahr hat die Herzogstadt nicht nur ein kurzfristiges Lichtsignal gesetzt. Auf dem Schlossplatz, weithin sichtbar selbst im Novemberregen, steht seit Kurzem eine orangefarbene Bank, auf der in großen Lettern der pinkfarbene Schriftzug „Stop“ prangt. Entstanden ist diese Bank in einem Workshop an der Jülicher VHS vor einigen Wochen.

Hinter der Bank steht die Idee, das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen dauerhaft sichtbar zu machen, Gesprächsanlässe zu schaffen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Jessica Fischer, formuliert es so: „Die Bank soll dafür sorgen, dass man sich mit dem Thema auseinander setzt, wenn man da sitzt.“ Und vielleicht kann das farbenfrohe Sitzmöbel mit der kleinen Plakette, auf der die Telefonnummer des Hilfetelefons steht, auch dafür sorgen, dass sich betroffene Frauen und Mädchen ein Herz fassen und sich professionelle Hilfe holen, hofft Fischer.

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Hilfe, Unterstützung, aber auch Aufklärung bleiben nach wie vor notwendig, weiß Maria Brenner von der Beratungsstelle „Frauen helfen Frauen e.V.“: „Die Dunkelziffer ist hoch.“ Sie weist zugleich eindringlich daraufhin, dass diese Gewalt viele Ausprägungen hat und sich „die Formen von Gewalt verändern“. Persönliche Gewalt ist das eine, doch diese setzt sich ins digitale fort, warnt die Beraterin. Das äußert sich dann beispielsweise so, dass ein Peilsender am Auto angebracht oder eine Spionage-App auf dem Handy installiert wird. Auch Stalking ist ein eher neueres Phänomen, mit dem sich die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle vermehrt konfrontiert sehen. Gründe genug also, ein weithin sichtbares und dauerhaftes Zeichen gegen diese Gewalt zu setzen – guter Grund auch für die Vertreter zahlreicher Fraktionen aus dem Stadtrat und für den Bürgermeister diese Aktion zu unterstützen und gemeinsam mit den Initiatorinnen im Novembergrau das leuchtende „Stop“-Signal einzuweihen.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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