Dr. Irene Vercellino leitet im Bereich Strukturbiologie am Jülicher Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen eine Forschungsgruppe zum Thema „Mitochondriale Membranfaltung“. Ziel ihrer Forschung ist es, die die atomare Struktur von Proteinkomplexen – Eiweißbausteinen – in der Membran von Mitochondrien zu untersuchen. Mitochondrien sind die Kraftwerke biologischer Zellen, die ATP produzieren: ein kleines Molekül, das die meisten chemischen Reaktionen in den Zellen antreibt.
Vieles deutet darauf hin, dass die Form und Struktur der Membranen in den Mitochondrien entscheidend für ihre Funktion ist. Die Forschung von Dr. Vercellino könnte daher dazu beitragen, neue Ansätze zur Behandlung von Stoffwechselstörungen und neurodegenerativen Erkrankungen zu eröffnen.
Die Biologin, die an der Universität in Turin studierte und nach ihrer Promotion an der ETH Zürich und einer vierjährigen Postdoc-Zeit am österreichischen Institute of Science and Technology Austrie (ISTA) ans Forschungszentrum Jülich kam, nutzt modernste Verfahren sowie die Infrastruktur der Kryo-Elektronenmikroskopie am Ernst-Ruska Centre sowie Höchstleistungsrechner am Forschungszentrum Jülich, um Membranproteine in ihrer natürlichen Umgebung bis ins atomare Detail sichtbar zu machen.
Auszeichnung für exzellente Forschung
Unter dem Motto „Die Welt braucht Wissenschaft – und die Wissenschaft braucht Frauen“ wurden die renommierten Preise gestern bei einer festlichen Abendveranstaltung in Berlin mit Gästen aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verliehen.
„For Women in Science“ ist Teil eines renommierten globalen Programms, das 1998 von der L’Oréal Stiftung und der UNESCO ins Leben gerufen wurde und seit 2007 auch in Deutschland etabliert ist. Weltweit sind bereits mehr als 4.400 Wissenschaftlerinnen mit dem Preis ausgezeichnet worden, unter ihnen auch sieben spätere Nobelpreisträgerinnen.