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Trübe Aussichten

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Foto: pixabay
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Aufbruchstimmung und Erholung sind in der Wirtschaftsregion Aachen nicht in Sicht, teilt die Industrie und Handelskammer mit. Ein Großteil der Unternehmerinnen und Unternehmer erwarte eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage in den kommenden Monaten. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Aachen, an der sich 334 Unternehmen mit mehr als 30.000 Beschäftigten aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg beteiligt haben.

„Die Unternehmerinnen und Unternehmer blicken seit 2022 – zum achten Mal in Folge – pessimistisch in die Zukunft. Das ist ein trauriger Rekord. Die längste Negativphase der vergangenen 30 Jahre wird damit weiter ausgebaut. Ein Ende ist noch nicht absehbar“, betont Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Auch die Lagebeurteilungen haben sich rückläufig entwickelt. Drei von zehn Betrieben sind aktuell zufrieden, geringfügig weniger melden schlechte Geschäfte. Der Saldo sank auf +3 Punkte und liegt damit weit unter dem langjährigen Schnitt von +26 Punkten.

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Im Kreis Düren ist die Lage der Unternehmerinnen und Unternehmer nahezu ausgeglichen: 32 Prozent berichten von guten Geschäften, bei 29 Prozent sind sie schlecht. Die Erwartungen bleiben dabei auf sehr niedrigem Niveau: 18 Prozent gehen von einer günstigen Konjunkturentwicklung aus, 35 Prozent erwarten schlechtere Geschäfte.

Die Ertragslage in der gesamten Region bleibt auf dem niedrigen Niveau des Frühjahrs. Das betrifft nahezu alle Wirtschaftssektoren. Lediglich im Dienstleistungssektor berichten die Unternehmen mehrheitlich von einer Verbesserung. In der Industrie sind bei vier von zehn Befragten die Auftragseingänge rückläufig. Ähnlich sieht es auch im Baugewerbe aus. Beim Export sind in den kommenden Monaten ebenfalls keine positiven Impulse zu erwarten. Drei von zehn Industrieunternehmen rechnen damit, dass die Nachfrage aus dem Ausland sinkt, nur jeder fünfte Befragte geht von einem Anstieg aus.

Die Wirtschaft steckt nach wie vor in einer äußerst komplexen Gemengelage fest: Arbeits- und Fachkräftemangel, eine schwächelnde Inlandsnachfrage, steigende Arbeitskosten sowie die allgemeinen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Jedes neunte Industrieunternehmen gibt angesichts dieser Umstände an, seine Produktion im Ausland aus- beziehungsweise aufbauen und gleichzeitig in Deutschland reduzieren zu wollen. Weitere 5 Prozent erhöhen die Produktion im Ausland, ohne sie in Deutschland zu verändern. „In Summe engagiert sich damit jeder sechste Industriebetrieb stärker im Ausland als in Deutschland. Das zeigt den kompletten Vertrauensverlust“, betont Bayer. „Diese Produktionsverlagerungen sind Potenziale, die unserer Region verlorengehen. Die Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit, zum Beispiel bei der Energieversorgung, damit sie den Standort Deutschland nicht abschreiben.“

Die Unsicherheit der Unternehmen spiegelt sich in einer geringen Investitionsneigung sowie in zurückhaltenden Beschäftigungsplänen wider. Die Arbeitslosenquote in der Region Aachen ist seit dem Frühjahr auf 6,7 Prozent gesunken. Sie ist damit weiterhin höher als auf Bundesebene (6,0 %), allerdings deutlich niedriger als in NRW (7,6 %). „Der Rückgang im IHK-Bezirk liegt vor allem an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in der Städteregion Aachen“, erläutert Bayer. „Dadurch sollen die Integrationschancen von Langzeitarbeitslosen erhöht werden. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die Arbeitslosigkeit zum Ende der Maßnahmen entwickelt.“


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