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Die zwei Gesichter des südasiatischen Monsuns

Der Sommermonsun, das weltweit größte Wetterphänomen über Asien, transportiert Luftschadstoffe bis in die obere Atmosphäre, wo sie sich über den gesamten Globus verteilen können. Gleichzeitig jedoch verstärkt er die Selbstreinigung der verschmutzten Luft. Das hat jetzt ein internationales Forscherteam mit Jülicher Beteiligung anhand von Messdaten der 2015 durchgeführten Flugmission OMO (Oxidation Mechanism Observations) nachgewiesen.

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Eine riesige Schmutzwolke über Südasien: die Atmospheric Brown Cloud entsteht jedes Jahr während der Wintermonate durch die Verbrennung von Biomasse und fossilen Brennstoffen. Copyright: NASA
Eine riesige Schmutzwolke über Südasien: die Atmospheric Brown Cloud entsteht jedes Jahr während der Wintermonate durch die Verbrennung von Biomasse und fossilen Brennstoffen. Copyright: NASA
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Bei der Kampagne hatten die Wissenschaftler mithilfe des deutschen Forschungsflugzeugs HALO die Luftzusammensetzung zwischen dem östlichen Mittelmeer und dem Indischen Ozean bis 15 km Höhe analysiert. Mit an Bord waren Instrumente des Forschungszentrums Jülich und des Max-Planck Instituts für Chemie in Mainz zur Messung der für den Luftschadstoffabbau verantwortlichen Hydroxyl-Radikale.

Kein Wetterphänomen prägt Südasien so stark wie der Monsun: Die gigantische Luftströmung führt im Winter zu Trockenheit und Dürre und sorgt im Sommer für starke Regenfälle, die monatelang andauern können. Der Monsun entsteht, weil sich Luftmassen über dem Indischen Subkontinent in den Sommermonaten sehr stark aufheizen. Die warme Luft steigt nach oben, feuchte Ozeanluft wird angesaugt und strömt über das Land in Richtung Himalaya. Dabei bilden sich riesige Wolken.

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Bislang war es nur eine Vermutung, dass die aufsteigenden Luftmassen auch verschmutzte Luft hoch in die Atmosphäre transportieren, bis über die Regenwolken hinaus. Luftverschmutzung ist ein wachsendes Problem in Südasien. Dort sind im letzten Jahrzehnt die Stickoxid- und Schwefeldioxid-Emissionen um fünfzig Prozent gestiegen – vor allem durch die Verbrennung von Kohle und anderen fossilen Energieträgern. Jedes Jahr bildet sich während der winterlichen Trockenzeit von Dezember bis März eine riesige von Menschen verursachte Schmutzwolke über Südasien: Die „Atmospheric Brown Cloud“ reicht vom Norden des Indischen Subkontinents bis zum Indischen Ozean. Während der Regenzeit im Sommer verschwindet die Schmutzwolke wieder – welche Rolle der Monsun dabei im Einzelnen spielt wurde jetzt erstmals mit direkten Messungen untersucht.


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