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Wo Physik Menschen zum Lachen bringt

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Physik ist, wenn Felix Homann mit Laubpustern, Luftballons und gelben Plastiksäcken den Bernoulli-Effekt greifbar macht. Foto: Britta Sylvester
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Englisch, Geschichte, Sport oder Kunst, vielleicht sogar Mathematik – lauter potentielle Lieblingsfächer, nur die Physik ist beinahe nie darunter. Woran das liegt? Felix Homanns, seines Zeichens Diplom-Physiker, ist einer, der es wissen muss. Sein Wissen teilte er mit mehr als 200 neugierigen Zuschauerinnen und Zuschauern am Mittwochabend in der Aula des Gymnasiums Haus Overbach.

„Physik ist keine Angststörung“ ist sich Homann sicher, betitelt sein Programm kurzerhand genauso und verspricht gleich eingangs, das Publikum würde im Laufe des Abends „die Physik lieben lernen“. Wie das gehen sollte? Das Rezept ist denkbar einfach: Man nehme ein wenig Quatsch und Schlagfertigkeit und kombiniere das mit möglichst eindrucksvollen – am besten gelingsicheren – Experimenten. Wenn dann „auf Umwegen noch etwas gelernt wird“, hat Homann sein Ziel erreicht und eine weitere große Gruppe Menschen von ihrer Physik-Angst geheilt.

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Schon die Eingangsfrage „Darf ich Sie Euch-sen und Ihr-sen?“ zeigt auf, wo es lang gehen wird. Mit ein paar flapsigen Sprüchen und augenzwinkernder Unfairness den erwachsenen Wettkampfteilnehmern auf der Bühne gegenüber hat Homann die Lacher des Publikums schnell auf seiner Seite. So zaubert es natürlich vor allem den Jüngeren schnell ein breites Grinsen ins Gesicht, wenn Moritz es deutlich schneller schafft, den großen gelben Sack mit Luft zu füllen. Und zack, erläutert der Physiker ganz nebenbei wie der Bernoulli-Effekt Flugzeugen beim Fliegen hilft – weil nämlich ein schneller Luftstrom einen geringen Druck verursacht, der dann wiederum Dinge zum Schweben bringt. Auch die „Wolke in der Flasche“, erzeugt mit simplen Mitteln wie einer Luftpumpe, beeindruckt das Auditorium. Die Erklärung dazu: Die schlagartig entweichende Luft erzeugt einen Unterdruck, der wiederum die Luft in der Flasche bis auf Minusgrade herunterkühlt, was dann als weiße Wolke sichtbar wird. Die Zwischenerkenntnis: Physik kann tatsächlich Spaß machen.

Hier das Kapitel „Die romantische Seite der Physik“ mit Freya und Frank – und natürlich Felix Homann. Foto: Britta Sylvester

Dass er auch ernste Töne kann, stellte Felix Homann bei einem kleinen Abstecher in eines seiner anderen Programme unter Beweis. Dort geht es um „Falsche Wahrheiten“, ein Thema das ihm mindestens so sehr am Herzen liegt, wie die Physik. In einem simplen Mitmach-Experiment demonstrierte Felix Homann, dass wir Menschen dazu neigen, uns dem Gruppenzwang zu unterwerfen, auch wenn die eigene Meinung eigentlich eine andere ist. Mutig aufzustehen wie Zuschauerin Freya und auf die abweichende Antwort auf dem eigenen Zettel hinzuweisen, schafft nicht jeder, lobte der Physiker.

Nach Kabarett und Kasalla sollte es mal wieder etwas Neues sein. Mit dieser Wissenschaftsshow hat der Förderverein des Gymnasiums Haus Overbach ein Experiment gewagt und offenbar einen Nerv. “Dieses Mal sind ungefähr zur Hälfte Schülerinnen und Schüler da“, freute sich Nathalie Koentges vom Förderverein besonders auf die Resonanz beim jüngeren Publikum. Und wer weiß, vielleicht avanciert Physik demnächst zum Star unter den Schulfächern an der Barmer Schule.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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