Die Zuckerrübenkampagne 2024/2025 von Pfeifer & Langen startet heute im Werk Jülich. Bis in die zweite Januarhälfte 2025 wird sich hier wieder alles um die Herstellung von Zucker aus regionalen Rüben drehen, wobei die Produktion aufgrund der Prozesse und der begrenzten Lagerfähigkeit der Zuckerrüben rund um die Uhr läuft. „Trotz nassen, kalten Böden und wenig Sonnenschein zeigt die Rübe, was in ihr steckt“, teilt das Unternehmen mit. Im Anbaugebiet Jülich zeichne sich eine leicht überdurchschnittliche Ernte ab. Das war bei der ersten Proberodung so nicht zu erwarten.
Aufgrund der intensiven Niederschläge im Frühjahr konnte die Aussaat erst verspätet erfolgen, da die Befahrbarkeit der Böden nur in kurzen Zeitfenstern gegeben war. Im Vergleich zum zehnjährigen Mittel begann die Aussaat zwei bis drei Wochen später, und die letzten Rüben wurden erst Mitte Mai gelegt. Trotz dieser Verzögerungen haben die Zuckerrüben das Wachstum erfolgreich aufgeholt. Die gute Wasserversorgung der Böden hat dazu beigetragen, dass sich die Pflanzen positiv entwickelt haben. Der erwartete Rübenertrag liegt somit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Zuckergehalt bleibt jedoch ein Unsicherheitsfaktor, da er derzeit noch schwer einzuschätzen ist. Feuchte und warme Wetterbedingungen förderten das Auftreten von Pflanzenkrankheiten, die schnell zu niedrigen Zuckergehalten führen.
Zeitnahe Beobachtungen und erforderliche Kontrollmaßnahmen oder eine frühe Rodung sind nötig, um den größten Schaden einzudämmen. Gegen die Auswirkungen von Rübenkrankheiten führt Pfeifer & Langen erstmals ein systematisches Insekten-Monitoring von Zikaden in seinen Anbaugebieten durch, da diese als Krankheitsüberträger eine große Rolle spielen und zu einer gummiartigen Konsistenz der Rübe führen – ein Problem für die Verarbeitung. Daraus können Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft abgeleitet werden.
„Durch viele Investitionen gestaltete das Unternehmen in den letzten Jahren die Produktion noch leiser und geruchsärmer. Mit dem Umbau des Kesselhauses im Jahr 2021 sowie der Inbetriebnahme der Niedertemperatur-Trocknung der Rübenschnitzel werden die CO2-Emissionen gegenüber 2019 auf weniger als 50 Prozent gesenkt“, teilt das Unternehmen mit. Das Unternehmen strebt an, eigene Biomasse in Form von Rübenschnitzeln zu nutzen, sobald die politischen Rahmenbedingungen hierfür geschaffen werden.
Mit über 278 festangestellten Mitarbeitenden, rund 45 Saisonkräften und 13 Auszubildenden gehört die Zuckerfabrik Jülich zu den bedeutenden Arbeitgebern der Region.