Das Klimabündnis Jülich ist ein Zusammenschluss mehrerer Initiativen und Vereine aus dem Bereich des Klima- und Umweltschutzes und hat sich zum Ziel gesetzt, dem Klimaschutz eine unüberhörbare Stimme in der Stadt zu geben. Aus dieser Motivation heraus hat sich das Bündnis mit aller Kraft gegen die angestrebte erneute Offenlage des Bebauungsplans für den Walramplatz engagiert, nach dem fast alle Großbäume auf dem Platz einem großflächigen Supermarkt zum Opfer fallen sollen.
Mit seiner Entscheidung gegen eine erneute Offenlage des Bebauungsplans gibt der Rat der Stadt Jülich einer zukunftsorientierten und klimaresilienten Stadtentwicklung eine wichtige Handlungsoption zurück. Jeder zukünftige Bebauungsplan kann jetzt die Erfordernisse angesichts eines sich rasant erwärmenden Klimas und der damit verknüpften zunehmenden Häufigkeit von Extremwetterlagen in alle anstehenden Überlegungen aufnehmen. Die Stadtplanung hat mit dieser Entscheidung die Handlungsfähigkeit zurückgewonnen, bei einer neuen Planung zusammen mit den durch diese Entscheidung erhaltenen Großbäumen Klimaaspekte und grüne Alternativen bei der Bebauung, wie etwa Dach- und Fassadenbegrünung mit einzubeziehen.
Der Landkreis Düren möchte bis 2035 klimaneutral sein und entwickelt derzeit ein Klimafolgenanpassungskonzept. Die wieder eröffneten Handlungsmöglichkeiten bei der Neugestaltung des Walramplatzes können nun in dieser Richtung genutzt werden, und das Klimabündnis wird dabei mithelfen, dass die Stadt diese große Chance wahrnimmt. Bei einem von der Stadt Jülich im April veranstalteten Workshop zur Entwicklung einer transparenten Kommunikation in der Quartiers-und Stadtentwicklung wurden unter Beteiligung der Stadtverwaltung und des Klimabündnisses Konzepte für Jülich entwickelt, die jetzt bei der weiteren Planung für den Walramplatz ihren Praxistest durchlaufen können. Der Stadt und der Bürgerschaft bietet sich durch diese wegweisende Entscheidung des Stadtrates die große Möglichkeit, umzusteuern und auf dem Weg hin zu einer auf die Zukunft ausgerichteten und am Gemeinwohl orientierten Stadtentwicklung ein gutes Stück voranzukommen.