Start Magazin Gesundheit Wem wird zuerst geholfen?

Wem wird zuerst geholfen?

Bei der Gesundheitsstunde im Jülicher Krankenhaus wurde erklärt, wie in der Notaufnahme die Behandlungsdringlichkeit eingeschätzt wird.

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Laura Sander (links) und Dr. Klaus Friedhoff berichteten in der Jülicher Gesundheitsstunde über die Triage in der Notaufnahme. Barbara Goller (AOK) begrüßte die Besucherinnen und Besucher. Foto: Krankenhaus Jülich
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Was ist ein Notfall und wie wird er eingestuft? „Triage“ ist der Fachbegriff für die Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit. Er steht für ein standardisiertes Verfahren, mit dem speziell geschulte Pflegekräfte den Schweregrad einer Erkrankung oder Verletzung bestimmen. Mit vielen anschaulichen Beispielen wurde dieses System jetzt im Krankenhaus Jülich vorgestellt. Die Jülicher Gesundheitsstunde sollte diesmal zu mehr Verständnis für die Abläufe in einer Notaufnahme beitragen und gewährte dabei viele Einblicke.

„45 Prozent der Notfälle im Kreis Düren werden in einem Krankenhaus behandelt“, sagte Barbara Goller, Leiterin Regionales Gesundheitsmanagement bei der AOK, in ihrer Begrüßung. Doch häufig sei die Notaufnahme nicht die richtige Adresse, betonte die Vertreterin des Mitveranstalters. Daher sei es wichtig, darüber aufzuklären, dass die Notaufnahme keine Alternative zum Arzttermin ist.

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Laura Sander, stellvertretende Pflegeleiterin der Zentralen Notaufnahme im Jülicher Krankenhaus, demonstrierte anhand von Beispielen, was ein Notfall ist und wie er eingestuft wird. Dabei durfte die Besucherschaft auch selbst einschätzen, zu welcher Gruppe die Patienten in den Beispielen gehören: Von Blau (nicht dringend), über Grün, Gelb und Orange bis Rot (sofort zu behandeln). Oder konkret: vom „grünen“ Fußballer mit Bänderdehnung bis zum „roten“ Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall. Laura Sander betonte, wie wichtig es sei, dass in der Notaufnahme speziell geschultes Pflegepersonal für die Triage verantwortlich ist. Neben der sorgfältigen, objektiven und empathischen Untersuchung sichere die Unterstützung eines digitalen Programms die korrekte Einschätzung. Symptome, Vitalwerte und Schmerzgrade seien dabei die wichtigsten Parameter.

Anhand des Beispiels von unklaren Bauchbeschwerden verdeutlichte im Anschluss Dr. Klaus Friedhoff, wie viele Ursachen in Frage kommen und wie sich vermeintlich harmlosere Erkrankungssituationen als lebensbedrohend herausstellen können. Der Sektionsleiter der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krankenhaus Jülich hatte dazu zahlreiche reale Fallbeispiele mitgebracht. „Die Triage stammt aus der Zeit der napoleanischen Kriege“, berichtete Dr. Friedhoff. „Sie hat sich seither immer weiterentwickelt und ist heute ein sehr wichtiges System zur Sicherheit der Patienten.“


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