Es war fast Euphorie, in den sich überbietenden Reden zu diesem Spatenstich beim Bauprojekt „Junges Wohnen für Auszubildende &Studierende“ an der Schneidersstraße. „Wunder gibt es immer wieder“ zitierte Bürgermeister Axel Fuchs den Katja Ebstein Hit, Architekt Martin Schrennen brachte das Bild eines Schnellzugs ins Spiel, der immer mehr Fahrt aufnehme und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die eigenes angereist war, versah die Akteure mit dem Prädikat „Zukunftsbauerinnen und Zukunftsbauer“.
Die Ministerin prägte zudem den werbewirksamen Slogan“ Jung, jünger Jülich“ und würdigte damit die Initiative der Privatinvestorenfamilien Dietrich und Friesen mit der „Rentnergang“ QuatroPolis, wie sie Architekt Schrennen bei der Vorstellungsrunde nannte. Diese lassen in vier Gebäuden 172 Wohnungen für 232 Studierende um einen Hof im Mittelpunkt entstehen. Das Land NRW steuert eine Förderung von 21,5 Millionen Euro bei. „Wir wollen, dass sich die jungen Leute auf Ausbildung und Studium konzentrieren können und nicht Wohnungen suchen müssen“, konstatierte Ina Scharrenbach. Fahrwege würden zudem reduziert und Studium und Lehre näher zum Menschen rücken. Außerdem betonte sie: „Jede Investition in den Wohnungsbau ist eine Investition in die Zukunft, die Mut macht für andere. Der Wohnungsbau ist Garant für Schlüsselwirtschaft Bauwirtschaft.“
In der Rekordzeit von 18 Monate ist das Neubauprojekt an der Schneidersstraße auf den Weg gebracht worden. Vor etwa zwei Jahren fand sich das Team – die „Silveragers“ oder Rentnergang -, das ein Grundstück in Jülich ausmachte. Eine Woche später wurde Kontakt mit den Investoren geknüpft sowie Gespräche mit der Fachhochschule, dem Forschungszentrum Jülich als Ausbilder und dem Brainergy Park aufgenommen. Der Bedarf an Wohnraum für Studierende und Azubis ließ sich in Zahlen darstellen. Am 1. August 2023 wurde das erste Gespräch im Landtag geführt und das ehrgeizige Ziel ausgegeben, in 129 Tagen den Bewilligungsschluss auf den Weg zu bringen. Kurz und gut: Es ist gelungen. Vor allem deswegen, weil alle Hand in Hand gearbeitet hätten, so Martin Schrennen. Viel Lob erhielt der Leiter vom Bauordnungsamt, Thomas Cannavó. Ihm wollte Ministerin Scharrenbach schon einen Cannavó-Pilger-Weg widmet. „Mit Pilgern verbindet sich Hoffnung, Kraft und Zuversicht, schneller zu werden. Sie stehen für das gute Beispiel in NRW, dass es gelingt, wenn alle zusammenarbeiten.“ „Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht erlebt hätte“, formulierte für die Investorenfamilien Dietrich Friesen.
Das nächste ehrgeizige Ziel ist ausgerufen: In 16 Monaten sollen die Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen bezugsfertig sein. Die Miete soll 195 Euro je Wohnplatz kosten zuzüglich pauschal 45 Euro für die Möblierung aus Küche, Essplatz, Bett, Schrank, Schreibtisch, Beleuchtung usw.
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