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Von Rissen, Verschleiß und Transplantation

In der Jülicher Gesundheitsstunde stellt Chefarzt Dr. Lörken operative Möglichkeiten bei Knieproblemen vor.

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Foto: Angelo Esslinger | Pixabay
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Das Knie gilt als kompliziertestes Gelenk des Menschen. Und es ist wahrscheinlich das problemanfälligste. Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Knieschmerzen und brauchen medizinische Hilfe. In der Jülicher Gesundheitsstunde standen jetzt die operativen Behandlungsmöglichkeiten im Fokus. Dr. Michael Lörken, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, berichtete im vollbesetzten Foyer des Krankenhauses Jülich über eine Vielzahl von Verfahren und beantwortete im Anschluss zahlreiche Fragen.

Nach der Begrüßung durch Heiko Jansen, Regionaldirektor des Mitveranstalters AOK Aachen-Düren-Heinsberg, ging Dr. Lörken zunächst auf die Ursachen von Knieproblemen ein: Verletzungen, Über- und Fehlbelastungen und der altersbedingte Verschleiß. Schaden nehmen dabei häufig die Menisken, die als eine Art Stoßdämpfer im Kniegelenk fungieren. Sie reißen durch akute Überlastungen oder durch Verschleiß. Bei einer Kniespiegelung (Arthroskopie) werden dann durch zwei nur wenige Millimeter lange Schnitte eine winzige Kamera und die Instrumente an den Ort des Schadens gebracht. „Den Riss zu nähen, ist in der Regel bei jungen Patienten mit Sportverletzungen möglich“, erklärte der Chefarzt. „Dagegen wird bei verschleißbedingten Rissen der geschädigte Teil entfernt und der Meniskus geglättet.“ Aber nicht immer sei eine OP nötig, betonte Dr. Lörken: „Nur weil im MRT Risse zu sehen sind, raten wir noch nicht unbedingt zur Operation. Entscheidend sind immer die Beschwerden und der Leidensdruck der Patienten.“

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Das gilt auch bei dem großen Thema Knorpelverschleiß. „Knorpel heilt nicht von allein“, erklärte Dr. Lörken. „Es gibt Möglichkeiten der konservativen Therapie – angefangen von Bewegungstherapie über Schmerztabletten bis zu Kortison- oder Hyaluronspritzen. Dabei geht es allerdings nur darum, die Symptome zu mildern.“ Wird der Leidensdruck zu hoch, dann stehen – je nach Schweregrad – unterschiedliche operative Möglichkeiten zur Verfügung. Dr. Lörken stellte unter anderem das Verfahren der Knorpeltransplantation vor. Dabei werden gesunde Knorpelzellen aus dem Kniegelenk der Patientin oder des Patienten entnommen, im Labor gezüchtet und vermehrt und nach vier Wochen über ein Trägergewebe an der defekten Stelle eingesetzt, um den Schaden zu beheben. Möglich ist das aber nur bei lokal eng begrenzten Knorpelschäden.

Bei größeren Schäden, bei denen konservative Methoden keine Schmerzlinderung mehr bringen, hilft der Einsatz von Knieprothesen. Eine Option, mit der sich eine Reihe von Besucherinnen und Besuchern der Gesundheitsstunde offenbar aktuell befasst. Der Chefarzt erklärte daher detailliert, was die Patienten beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks zu erwarten haben und nahm sich Zeit für die vielen Fragen zu diesem Thema. „Unser Ziel ist es, sie sehr schnell wieder mobil zu machen“, betonte Dr. Lörken. Daher beginne die Physiotherapie schon vor der OP, die ohne Drainagen und Katheter auskommt, so dass schon am Operationstag wieder die ersten Schritte möglich sind.


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