Direct Air Capture and Storage (DACS) wird mittelfristig eine kosteneffiziente und vielversprechende Technik zur CO2-Reduktion sein. Die Klimaziele werden nur zu erreichen sein, wenn es gelingt, Kohlendioxid in großem Maßstab aus der Atmosphäre zu entfernen und dauerhaft geologisch zu speichern. Im Helmholtz-Forschungsprojekt DACStorE, das vom Forschungszentrum Jülich koordiniert wird, arbeiten sechs Helmholtz-Zentren und die TU Berlin gemeinsam an technischen Lösungen sowie einer Roadmap für den schnellen und nachhaltigen Hochlauf dieser Technologie. Nun gaben die Projektpartner einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand.
Das Einsparen von Kohlendioxid, kurz CO2 und die Umgestaltung des Energiesystems hat Priorität für den Klimaschutz. Doch diese Maßnahmen – wie sie im deutschen Klimaschutzgesetz festgelegt sind – reichen nicht aus. Mittlerweile ist klar: Ohne die direkte Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre werden weder das 1,5- noch das 2-Grad-Ziel zu halten sein. So zeigen die jüngsten Analysen des IPCC, dass Treibhausgasneutralität nur mit sogenannten negativen Emissionen zu erreichen ist.
Hinzu kommt: Einige CO2-Emissionen sind nur sehr kostspielig zu reduzieren, beispielsweise in der Chemieindustrie oder im Flugverkehr. „Die aktive technische Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre und permanente geologische Speicherung wird voraussichtlich schon ab 2035 eine kosteneffektive Option, um diese verbleibenden Emissionen auszugleichen. Dies geht aus wissenschaftlichen Analysen hervor, die wir begleitend zu DACStorE erstellt haben“, erklärt Projektsprecher Prof. Detlef Stolten vom Forschungszentrum Jülich.
Zukünftige Kosten für Direct Air Capture (DAC)
Im Jahr 2045 müssen in Deutschland rund 53 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden, wie Analysen der Jülicher Forscher zeigen. Die Abscheidekosten von adsorptionsbasierten DAC-Anlagen liegen dann im Durchschnitt voraussichtlich bei etwa 290 Euro pro Tonne CO2. Die niedrigsten Kosten im Jahr 2045 sind mit 235 Euro pro Tonne in Norddeutschland zu erwarten, wo besonders viel Windstrom produziert wird und sich auch geeignete CO2-Speicherstätten befinden. „Die Abscheidung von CO2 aus der Luft wäre damit kostengünstiger als die Vermeidung von Emissionen in schwer dekarbonisierbaren Bereichen wie beispielsweise der chemischen Industrie“, sagt der wissenschaftliche Koordinator von DACStorE Thomas Schöb aus dem Institut Jülicher Systemanalyse.
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