Start Magazin Geschichte/n Herzog Wilhelm V. „trägt Schätze in die Welt“

Herzog Wilhelm V. „trägt Schätze in die Welt“

Neue Erkenntnisse über Herzog Wilhelm V. – erstmals als Gesamtdarstellung in einem Sammelband veröffentlicht – begeisterten in dieser Woche Bürgermeister Axel Fuchs. Er empfing Autoren, Herausgeber und Verleger des Buches „Herrschaft, Hof und Humanismus“ im Neuen Rathaus.

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Bürgermeister Axel Fuchs (r.) freute sich mit den Herausgebern Ralf-Peter Fuchs, Guido von Büren und Georg Mölich (v.l.) über die Herausgabe der neuen Publikation über den Jülicher Herzog Wilhelm V. und seine Zeit. Foto: Stadt Jülich/Stein
Bürgermeister Axel Fuchs (r.) freute sich mit den Herausgebern Ralf-Peter Fuchs, Guido von Büren und Georg Mölich (v.l.) über die Herausgabe der neuen Publikation über den Jülicher Herzog Wilhelm V. und seine Zeit. Foto: Stadt Jülich/Stein
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„Ich bin dankbar, dass es so viele Experten zur Geschichte unserer Stadt gibt“, so Bürgermeister Axel Fuchs bei der Präsentation des Bandes, auf dessen zeitnahe Lektüre er sich freue. Guido von Büren, Mitherausgeber, Mitautor und Mitarbeiter des Museums Zitadelle, ist stolz darauf, dass mit dem Band der aktuelle Forschungsstand zu Herzog Wilhelm V. abgegeben und vorangebracht werden konnte. Eine Gesamtdarstellung habe er bisher vermisst und diese Lücke konnte nun geschlossen werden. Das Buch zeige neue Erkenntnisse auf und sei aus Jülicher Perspektive ein historischer Meilenstein, denn der Herzog sei eine zentrale Jülicher Persönlichkeit, die bis heute wie keine andere die Stadt geprägt habe.

Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg (1516–1592) war einer der bedeutendsten Landesherren des 16. Jahrhunderts im Nordwesten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sein 500. Geburtstag war Anlass für eine Bilanz des Kenntnis- und Forschungsstandes zu Person und Herrschaft. Die nun vorliegende Publikation ist aus der Zusammenarbeit von Niederrhein Akademie/Academie Nederrijn e.V., Landschaftsverband Rheinland, Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. und Klevischer Verein für Kultur und Geschichte /Freunde der Schwanenburg e.V. entstanden. Grundlage bildet eine Tagung, die im Sommer 2016 anlässlich des 500. Geburtstags Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg in Kleve stattgefunden hat. Der Geburtstag war in Jülich mit einem umfangreichen Festprogramm „Wilhelm 500“ und der Ausstellung „Der reiche Herzog“ im Museum Zitadelle gewürdigt worden.

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Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage nach den fürstlichen Handlungsmöglichkeiten in der Epoche der Renaissance. Welchen Spielraum hatte der Herrscher, welchen Zwängen war er unterworfen? Welchen Regeln folgte das Leben am Hof? Wie wurden Macht und kultureller Anspruch des Fürsten repräsentativ dargestellt? Wie verhielt Wilhelm sich in den Konflikten zwischen den entstehenden Konfessionen? Welche Verbindungen hatte er zu den humanistischen Zirkeln am Niederrhein?

Das reich bebilderte Buch mit 24 Aufsätzen von 22 Autorinnen und Autoren zeigt ein breites Panorama der Geschichte der Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg im bewegten Reformationsjahrhundert. Zwei Beiträge befassen sich dabei ausführlich mit Stadt, Schloss und Zitadelle Jülich: Der Bonner Rechtshistoriker Mathias Schmoeckel stellt interessante Überlegungen im Hinblick auf Stadt und Zitadelle Jülich als rechtshistorische Denkmäler vor und ergründet damit das Herrschaftsverständnis Wilhelms V. Guido von Büren widmet sich dem Hof Wilhelms V. unter den Aspekten Rangbewusstsein und Repräsentation. Schloss und Zitadelle Jülich werden dabei in den weiten Kontext der jülich-klevischen Hofkultur des 16. Jahrhunderts eingeordnet, die höchst ambitioniert war und dem Herzog nachträglich den Beinamen „der Reiche“ eintrug.
Georg Mölich, ebenfalls Mitherausgeber, wies darauf hin, „dass sich der Buchtitel eher altertümlich liest, aber das muss man relativieren, denn der Band reflektiert aktuelle Forschungsfelder der Geschichte der Frühen Neuzeit“. Besonders stolz sei er auf die drei Einleitungen zu den Themenfeldern, die einen wichtigen Beitrag zur Geschichtswissenschaft mit entsprechend hoher Anschlussfähigkeit an die aktuelle Forschung darstellen.

Auch Ralf-Peter Fuchs als dritter Mitherausgeber erklärte, dass mit dem Buch „viele Schätze des Museums Zitadelle in die Welt getragen werden“. Der Herzog sei ein faszinierender Charakter gewesen, der in seinem langen Leben viel mit sich gerungen habe und die neuen Erkenntnisse unter Einbeziehung von Zeitzeugenberichten und seiner Krankengeschichte zeigen auf, dass er eine konsensuale Politik betrieben habe, die auf Ausgleich bedacht war.

Schließlich war auch der Verleger Olaf Eimer des Lobes voll über den in tollen Kooperationen entstandenen Sammelband, der eine „hochklassige Ausgabe ist und nicht nur für Spezialisten kauf- und lesbar“. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel für 34 Euro unter der ISBN 978-3-7395-1101-6 erhältlich.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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