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Demonstrative Solidarität

„Für den Erhalt von Krankenhäusern und für eine bürgernahe Versorgung“ auf die Straße zu gehen – dazu hatte ein Bündnis aus Gewerkschaft und Kirche aufgerufen. Einen „Kreuzweg der Solidarität“ vom Jülicher Krankenhaus bis zur Propsteikirche wollten der Katholikenrat der Region Düren, die katholische Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge, der Kreisverband des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) und die katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Düren gemeinsam beschreiten.

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Gemeinsam buchstabierten Pfarrer Ralf Linnartz und Irene Mörsch als Vorsitzende des Katholikenrates das Wort S-O-L-I-D-A-R-I-T-Ä-T und betonten noch einmal die Wichtigkeit des „T“ wie Tun. Foto: Britta Sylvester
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Der Treffpunkt war mit Bedacht gewählt, stand doch das Jülicher Krankenhaus in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder einmal wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Fokus öffentlichen Interesses, war Gegenstand kreisweiter Diskussionen und Auslöser großer Unsicherheit.

Foto: Britta Sylvester

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen und vor allem nach den Auswirkungen der Bestrebungen nach Wirtschaftlichkeit war es, die die Veranstalter des traditionsreichen Kreuzweges – bereits 1982 ist der „Kreuzweg der Arbeit“ ins Leben gerufen worden – dazu bewegte hatte, den diesjährigen gemeinsamen Weg unter die Überschrift „Solidarität“ zu stellen und sich einmal mehr öffentlich mit dem Thema Gesundheitsversorgung auseinanderzusetzen.
Dr. Christoph Walter, ärztlicher Direktor des Krankenhauses, erlaubte sich einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft, sprach aber auch die turbulenten Zeiten, die durchgestandenen Ängste bei Personal und Patientinnen an und betonte, dass ohne Solidarität der Erhalt des Krankenhauses nicht möglich gewesen sei. Ins gleiche Horn stieß auch die Vorsitzende des Betriebsrates Josa Jansen-Stankewitz, die sich sicher zeigte, dass das „was wir bis jetzt geschafft haben, wir nur gemeinsam geschafft haben“.

Es sei wichtig, Präsenz und Solidarität zu zeigen, zeigte sich Pfarrer Ralf Linnartz (Mitte) überzeugt. Foto: Britta Sylvester
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Deutlich kritische Töne schlug der stellvertretende DGB-Vorsitzende der Region an. „Profitorientierung bei gleichzeitiger Unterversorgung“ müsse zurückgedrängt werden, mahnte Heinz Peltzer und versprach gleichzeitig, den Prozess der von Gesundheitsminister Lauterbach angekündigten Reform im Gesundheitswesen kritisch begleiten zu wollen.

Die Worte von Karl-Heinz Wolf noch im Ohr, der als Vertreter der katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB auch seine Erfahrungen als Notfallpatient im vergangenen Jahr eindrücklich schilderte, zog die kleine Gruppe von rund 30 Menschen schweigend unter dem Zeichen des Kreuzes durch die Innenstadt zur Propsteikirche. Dort folgte unaufgefordertes Schweigen auch den Worten von Walter Mörsch, der aus dem Offenen Brief von Klinikseelsorgern und Seelsorgerinnen im Erzbistum Paderborn zitierte. Würde und Gesundheit des Menschen blieben auf der Strecke, wenn Wirtschaftlichkeit das entscheidende Kriterium im Gesundheitssystem sei, hatten diese formuliert.


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