Lehrerin Anja Mahlke vom Leverkusener Landrat-Lucas-Gymnasium war bereits ein Jahr zuvor mit einer Gruppe im JuLab, damals ging es um Wasserstoff als nachhaltigen Energieträger. Auf Nachfrage der Pädagogin stellte das JuLab-Team in diesem Jahr gemeinsam mit Forschenden aus verschiedenen Instituten ein maßgeschneidertes Programm unter der Überschrift „Stickstoff und Nachhaltigkeit“ zusammen.
Einige Einblicke in die Welt der Forschung auf dem Jülicher Campus erhielten die Gäste, ehe es nach einer kurzen theoretischen Einführung praktisch wurde. Die Fragestellung: Wie können Enzyme dabei helfen, Nitrat zu reduzieren, und was bedeutet das eigentlich? Im Biologielabor experimentierten die 15- bis 17-Jährigen eigenständig unter fachkundiger Anleitung. Exkursionen zur AgraSim-Versuchsanlage („Agricultural Food Production Simulator Platform“) im Institut für Agrosphäre (IBG-3) boten spannende Informationen zur aktuellen Grundlagenforschung rund um das Thema Nahrungsmittelversorgung für die wachsende Weltbevölkerung. Grundlagenforschung erwies sich dabei als ein Begriff, der vielen Jugendlichen zunächst neu war und für ein paar „Aha-Momente“ sorgte.
Bei einer zweiten Führung über den Jülicher Forschungscampus erkundeten die Jugendlichen die Kläranlage. Kläranlage mag beim ersten Hören wenig spektakulär klingen, doch hier ging es um mehr: Diana Reinecke-Levi vom Institut für Pflanzenwissenschaften (IBG-2) erläuterte an einem zum „Reaktor“ umfunktionierten riesigen Klärbecken, wie mit Hilfe von Algen Abwasser deutlich effektiver geklärt werden kann als das bisher möglich ist.
Der Jülicher Programmtag ist eingebettet in eine ganze Woche im Zeichen von Bildung für nachhaltige Entwicklung. In Leverkusen arbeiten die Jugendlichen gemeinsam an kleinen Ausstellungsstücken, die sich ebenfalls dem Themenkomplex Nachhaltigkeit und der Rolle von Stickstoff in diesem Zusammenhang widmen. Ziel ist es am Ende, ein greifbares Ergebnis im Sinne einer digitalen Ausstellung zu haben, die an allen drei Schulen besucht werden kann.