Der böse Ritter, der in seiner Kutsche einem flüchtigen Gefangenen nachsetzt und dann mit einem Teufels-Fluch auf den Lippen in das morastige Ufergelände der Rur gezogen wird, ist wesentlicher Bestandteil der lokalen Märchen- und Sagenkultur. Mit Hilfe des Historikers Alexander Holz entdeckten die Forscher unterschiedliche Ereignisse, die offenbar zu einer Geschichte verwoben wurden. Wohl existierte im 14. Jahrhundert ein Ritter Emunt von Barmen, der unter anderem durch Straßenraub und Plünderungen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Allerdings ist dieser unter dem Jülicher Herzog Wilhelm II. gefangen und in Aachen hingerichtet worden.
Andererseits verunglückte 1681 Johann Dietrich Freiherr von Nuland bei dem Versuch, mit seiner Kutsche die Rur zu überqueren. Diese schlug im Wasser um, so dass er in seiner Karosse eingeklemmt wurde und ertrank. Die Errichtung des Steinkreuzes in Gedenken an den Unfall tat ein Übriges, um die beiden Geschichten zu vermengen und eine Legende zu formen, wie Alexander Holz schreibt: „Der belgische Granit, vom Steinmetz kunstvoll ausgeformt, machte das Denkmal zu einem Anziehungspunkt für Interesse und Phantasie.“
Das Kreuz wurde 1968 durch Vandalismus schwer beschädigt. In den frühen 70er Jahren sammelten Gräfin Immaculata und ihre Kinder etliche Bruchstücke am Rurufer, so dass das Kreuz in großen Teilen wieder zusammengesetzt werden konnte. Eine Replik hat 2016 der Bildhauer Berthold Abel erstellt. Diese erhält seinen Platz am Rehgatter, ein gutes Stück von Schloss Kellenberg entfernt.
Zur Geschichte des Nulandt-Kreuzes
Fotos: Volker Goebels