Am Tag der Restaurierung bot Marcell Perse im Kulturhaus am Hexenturm einen Einblick in das „Malweiber-Projekt“ des Jülicher Museums, das sich speziell mit den Werken von Landschaftsmalerinnen der Düsseldorfer Malerschule des ausgehenden 19. Jahrhunderts befasst. Um diese Gemälde richtig beurteilen zu können, ist es erforderlich, dass sie so aussehen, wie sie ursprünglich gemalt worden sind.
Hierzu bedarf es in der Regel einer professionellen Reinigung der Bildoberfläche, wobei der verschmutzte, farblich veränderte Firnisüberzug mit geeigneten Chemikalien abgelöst wird. Als Beispiel für eine gelungene Restaurierung diente dabei das Gemälde „Jagdhunde bei der Rast“ von Clara von Wille aus dem Jahr 1863, das bisher das einzige vollständig wiederhergestellte Werk in der Landschaftsgalerie des Kulturhauses ist.
Wegen der Verhinderung des Düsseldorfer Restaurators Börries Brakebusch konnten dabei die möglichen Restaurierungstechniken nicht in dem Detailierungsgrad dargelegt werden, wie dies ursprünglich geplant war. Marcell Perse schlug stattdessen ausgehend von Clara von Wille einen Bogen zu den etwa 20 Malerinnen, die im 19. Jahrhundert professionell arbeiteten. Dem damals herrschenden Zeitgeist entsprechend erlangten die Malerinnen ihre Reputation und Anerkennung aber leider oft nur dadurch, dass sie mit in der Gesellschaft anerkannten Malern liiert waren.