Es ist eine ganz schön weite Reise, die nicht nur Protagonistin Hannah als Flucht aus ihren heimischen Zwängen hinter sich bringt, sondern auch jene, die zwischen der Jülicher Region und dem Inselstaat im südlichen Pazifik. Iris Uffelmann, die als Autorin hinter dem Pseudonym steckt, hat sie auf sich genommen. Zwar lebt sie nicht in Jülich selbst, aber durch familiäre Bande – über ihre Mutter – sei sie der Stadt sehr verbunden. Auch zum Einkaufen sei Jülich immer noch ihre Bezugsstadt, sagt die zweifache Autorin. Ihren mittlerweile verstorbenen Eltern widmet sie ihre Bücher auch auf ganz besondere Weise: Das Pseudonym setzt sich aus ihren Vornamen zusammen.
Im Urlaub war sie so vom anderen Land beeindruckt, dass sie Neuseeland in einem neuen Buch verwenden wollte. Anders als beim Debütroman „Neubeginn in den Bergen“, der im Dezember 2022 im Selbstverlag veröffentlicht wurde, wünschte sie sich diesmal ein anderes Lektorat. Über Anfragen kam sie mit dem neu gegründeten Verlag Flamingo Tales in Kontakt und zeigt sich von der Zusammenarbeit begeistert: Iris Uffelmann sagt, sie habe beigebracht bekommen, wie man das richtige Handwerkszeug anwendet und sei auch animiert worden, ihr Werk nach Außen zu tragen. Eingegriffen habe ihre Lektorin eigentlich aber nur am Anfang, wenn etwa Übergänge nicht ganz funktionierten. Ansonsten sei sie über Aufbau und Angehen motiviert und beraten worden. Und wenn es doch einmal nicht ganz weiter ging und die Deadline näher rückte, so schmunzelt Iris Uffelmann, habe auch ihr Mann geholfen und mit ihr das Buch diskutiert.
Im eigentlichen Leben ist „Anna Matthes“ kaufmännische Angestellte bei einem Institut der RWTH. Dort habe sie eine neuseeländische Wissenschaftlerin kennengelernt, die das Buch auch bereits „korrekturlesen“ durfte, um es authentischer zu gestalten. Denn beim Schreiben über andere Kulturen fallen Fragen auf wie „Wie wird eigentlich Weihnachten in Neuseeland gefeiert?“ – Auch neuseeländische und Maori-Geschichte sei der Autorin wichtig gewesen, da junge Menschen sich heute auch mit dieser identifizierten. Aus dem Gefallen der Wissenschaftlerin habe sich mittlerweile eine wirkliche Freundschaft entwickelt, freut sich Iris Uffelmann sichtlich.
Der Roman umfasst auch eigene Reiseerfahrungen, besonders faszinierende Orte und sogar ein paar Anekdoten, erzählt sie. Nicht alle verwendeten Fotos seien von der Autorin, aber einige Reisebilder seien doch untergekommen. Bei der Erschaffung der Figuren sei sicherlich ein wenig Idealismus dabei, aber es sei wichtig, dass sie auch Fehler haben. Warum ausgerechnet ein Liebesroman? Iris Uffelmann, die bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen hat, sagt, sie sei auch für Krimis zu haben, doch gerade in der heutigen anstrengenden Zeit sei es ihrem Eindruck nach so, dass die Menschen doch gerne auch etwas Harmonisches lesen wollten. In diesem Kontext sei die Kombination aus Liebe, anderen Kulturen und Ländern ihrer Meinung nach besonders interessant.
„Küsse unterm Silberfarn“ wird am 9. November als eBook und als Taschenbuch im Handel erscheinen.