Bei einem Arbeitstreffen im Welcome Center des Kreises Düren hat das „Kompetenznetzwerk Tourismus“ im Rheinischen Revier jetzt den Fahrplan zur Entwicklung eines regionalen Strategiekonzepts erörtert. Das Ziel: Mit dem Ende der Kohleförderung sollen neue Freizeit- und Naherholungsangebote für Einheimische und Gäste entstehen.
Bis das Rheinische Revier zu einer überregional bekannten Urlaubsdestination geworden ist, wird es noch einige Jahrzehnte dauern. Um dies meistern zu können, treiben die Kreise und Tourismusverbände die touristische Entwicklung der Region schon jetzt gemeinsam voran. Die Fäden laufen beim Kompetenznetzwerk Tourismus zusammen. Der Arbeitskreis, dem Landkreise und Tourismusverbände angehören, entwickelt im Rahmen eines Förderprojekts ein Strategiekonzept zur Tourismusentwicklung im Rheinischen Revier.
„Die Tourismusentwicklung spielt eine wichtige Rolle im Strukturwandel und wird künftig auch für neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region sorgen“, sagt Jens Bröker, Leiter des Referats für Wandel und Entwicklung des Kreises Düren und Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH. „Die Zeit des Wandels von der Tagebau- zur Seenlandschaft soll im Rheinischen Revier hautnah erlebbar sein. Das Strategiekonzept wird dazu nicht nur die einzigartigen Potenziale der Tagebauumfelder aufzeigen, sondern auch Maßnahmen und Projekte benennen, die aus Sicht von Fachleuten in den kommenden Jahren oben auf der regionalen Tourismus-Agenda stehen sollten.“
Beteiligt am Kompetenznetzwerk, das vom Rhein-Erft-Kreis koordiniert wird, sind neben dem Kreis Düren und dem indeland Tourismus e. V. unter anderem mehrere Landkreise und regionale Tourismusverbände sowie das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Das Projekt wird durch das STARK-Programm von Bund und Land gefördert. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2025 vorliegen.
Das Strategiekonzept wird in Zusammenarbeit mit den Fachleuten der ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH aus Köln erarbeitet. Bei dem Arbeitstreffen in Düren stellte ift-Geschäftsführer Jan-F. Kobernuß einen Fahrplan vor und erläuterte die in den nächsten Monaten anstehenden Schritte. Vorgesehen sind neben weiteren Arbeitstreffen des Kompetenznetzwerks unter anderem Workshops zur Beteiligung relevanter Akteurinnen und Akteure. Außerdem soll noch in diesem Jahr ein weiterer Tourismustag im Rheinischen Revier stattfinden, um das regionale Netzwerk zu stärken und potenzielle Partner aus Gastronomie, Hotelgewerbe und Freizeitwirtschaft einzubinden.
Die Kernaufgabe des Kompetenznetzwerks Tourismus ist der Ausbau der strategischen Planungen zur Tourismusentwicklung im Rheinischen Revier. Diese sollen die Grundlage für einen wettbewerbsfähigen, aber auch nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismus von morgen bilden. Aus der Zusammenarbeit sollen beispielsweise zukunftsweisende und spannende Angebote entstehen, um neue Gäste für das Rheinische Revier sowie den kulturellen Reichtum und die Natur der Region zu begeistern.
Die Planungen zum Braunkohleausstieg zeigen, so der indeland Tourismus e.V., dass das heutige Braunkohlerevier im Rheinland großes Potenzial für den Tourismus bietet. Im Rahmen des Strukturwandels besteht nun die Chance, die Tagebauregion zur innovativen Modellregion mit einem abwechslungsreichen Tourismus und attraktiven Landschaften zur Naherholung zu entwickeln.