Geführt von Zooleiter Henry Fischer und Jonathan Keck, dem stellvertretenden Zooleiter, eröffnete sich mir ein wunderschöner Einblick in die Gehege, in denen sich fast überall tierischer Nachwuchs auf die Besucher freut. Meine Tour startet bei den zutraulichen Hauseseln, die mich gleich zu Beginn freudig begrüßen und ein paar Streicheleinheiten gerne entgegennehmen. Besonders munter: Das gerade einmal vier Monate alte Eselmädchen Sweety, das mit großer Sicherheit die Herzen der Zoobesucher im Sturm erobern wird. Weiter geht es zum Wildschweingehege, in dem sich freudiges Grunzen verbreitet, als Jonathan Keck die metallene Futterklappe geräuschvoll bedient, um die ganze Rotte einmal vor meine Linse zu locken. Neben Grunzgeräuschen in tiefer Tonlage, machen sich auch sieben herzallerliebste Wildschweinfrischlinge mit noch ziemlich piepsigem Grunzen bemerkbar. Gerade einmal einen Monat alt sind die Kleinen, die bereits schon munter durchs Gehege flitzen. Ich könnte ihnen noch stundenlang dabei zusehen, muss jedoch weiter und werde von den Zwergkaninchen erwartet, deren Nachwuchs noch so klein und zart ist, dass man sich kaum traut, sich anzunähern und die wonnevolle Behaglichkeit der süßen Nager zu stören.
Da Störche bekanntlich in luftiger Höhe nisten, und man sie dort oben nur schwer zu sehen bekommt, hat man sich im Brückenkopf-Park etwas ganz besonderes einfallen lassen. Eine Webcam überträgt gestochen scharfe Live-Bilder auf einen großen Flatscreen, und man kann den Störchen direkt beim Brüten zuschauen, ohne sie zu stören. Besonders beliebt: unter http://www.storchen-cam.de/ kann man dies auch von zu Hause aus tun. Zwei Störche wachen derzeit über fünf Eier, so dass auch hier in Kürze mit gefiedertem Nachwuchs zu rechnen ist.
Auf zu den Kängurus! Von allen Seiten des Geheges gut zu beobachten, sind die vier Kängurus, die die Blicke des Zuschauers mit ihren kunstvollen Sprüngen geradezu fesseln. Doch halt! Es sind gar nicht vier, sondern fünf! Da lugt doch tatsächlich ein kleines Känguru-Baby aus dem Beutel der Mama und schaut mich neugierig an. Als absoluter Herzensbrecher erweist sich das Kleine und wird die Besucher ganz sicher – genau wie mich – in seinen Bann ziehen.
Das Wolfsgehege wird meine letzte Station, wo mich bereits drei wunderschöne arktische Wölfe erwarten: Zwei Wölfinnen und ein Rüde, den die Pfleger „Wolfgang“ getauft haben. Eigentlich heißt er Nanuk, was aus der Sprache der Eskimos entnommen ist und Eisbär bedeutet. Ja, eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht von der Hand weisen, so strahlend weiß sein dichtes Fell doch ist. Nanuk ist noch sehr jung, und wird wohl erst im kommenden Jahr für Nachwuchs sorgen können. Besonders hohe Zäune sorgen rund um das Wolfsgehege für die Sicherheit der Besucher, die jedoch auf mehreren Aussichtsplattformen, die gerade fertig gestellt wurden, einen perfekten Blick auf die Wölfe haben werden.
Mein Rundgang ist zu Ende, und ich nehme schöne Bilder und Erinnerungen mit. Wie gerne habe ich miterlebt, wie liebevoll sich Henry Fischer und Jonathan Keck um ihre Schützlinge kümmern. Ich nehme dankbar Abschied mit dem festen Vorsatz, bald wieder zu kommen, um zu schauen, wie sich der tierische Nachwuchs entwickelt hat. Ein Besuch im Zoo des Brückenkopf-Parks – aus meiner Sicht jedem Tier-und Naturfreund herzlichst zu empfehlen!
Hier geht es zu den Nahaufnahmen von Ariane Schenk, die Lust machen auf einen tierisch schönen Rundgang im Jülicher Zoo.