Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt
„Der untypische Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Juni ist vor allem auf die aktuell schwächere Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes zurückzuführen. Wir stellen fest, dass Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Situation und durch die Sommerferien zurückhaltender bei der Einstellung von Mitarbeitenden sind. So ist es im aktuellen Monat weniger Menschen gelungen eine neue Beschäftigung aufzunehmen. In den kommenden Wochen wird sich diese Situation erfahrungsgemäß zunächst nicht verändern. In den Sommermonaten erhöht sich die Arbeitslosigkeit weiter, auch weil viele betriebliche und schulische Ausbildungen genauso wie von der Arbeitsagentur und den Jobcentern geförderte Maßnahmen, zum Beispiel Weiterbildungen, enden“, so Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „Die Arbeitslosigkeit erhöht sich in beiden Rechtskreisen, stärker im Bereich der Arbeitsagentur. Nahezu alle Personengruppen sind von dem Anstieg betroffen. Im Gegensatz zum Arbeitsmarkt ist der Ausbildungsmarkt ungebrochen aufnahmefähig. Unternehmen suchen weiterhin Fachkräfte für die Zukunft. Noch rund 3100 Ausbildungsstellen sind unbesetzt. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern mit Hochdruck daran Bewerberinnen und Bewerber mit den Ausbildungsbetrieben zusammenzubringen“, ergänzt Ulrich Käser.
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 262 Personen zum Vormonat, 12.241 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 28.625 Kundinnen und Kunden, das sind 97 Personen mehr als im Vormonat. Es wurden im Juni 1573 neue Stellenangebote gemeldet, 62 weniger als im Mai.
Kurzarbeit
Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für Dezember liegen vor: In diesem Monat haben 684 Betriebe und 5324 Menschen in der Region kurzgearbeitet. Zu der Zeit waren vor allem das Baugewerbe – aufgrund des Wintermonats –, der Handel und das verarbeitende Gewerbe, beziehungsweise die Produktion, betroffen.
Für den Mai 2023 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten für den Mai im Agenturbezirk Aachen-Düren 44 Unternehmen für 1000 Personen Kurzarbeit an. Vorläufige Zahlen erfasst die Statistik für die Zeit vom 1. bis 26. Juni. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 17 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 569 Personen an.
Der Arbeitsmarkt im Juni
Im Juni erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 359 Personen im Vergleich zum Vormonat (+0,9 Prozent). Im Vergleich zum Juni des Vorjahres sind 3329 Personen (+8,9 Prozent) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Juni 40.866 Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote erhöht sich und liegt nun bei 6,9 Prozent (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Jahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote ebenfalls (+0,5 Prozentpunkte; Juni 2022: 6,4 Prozent).
Im Kreis Düren erhöht sich die Arbeitslosenquote und liegt nun bei 7,2 Prozent (+0,2 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,9 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 10.459 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+259 oder +2,5 Prozent zum Vormonat). Im Juni erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf nun 3090 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 172 Personen (+5,9 Prozent) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 505 Personen (+19,5 Prozent).
Die Zahl der in der Grundsicherung betreuten Menschen erhöht sich im Kreis Düren um 87 auf 7369 Personen im Vergleich zum Vormonat (+1,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 854 Personen (+13,1 Prozent).
Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten
Durch die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt verändern sich auch die Arbeitslosenquoten an fünf von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Juni 2023 von 4,1 Prozent in Monschau bis 8,0 Prozent in Aachen und Stolberg.
Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,0 Prozent (Mai: 8,0 Prozent), in Alsdorf 7,0 Prozent (Mai: 7,1 Prozent), in Eschweiler 7,1 Prozent (Mai: 6,8 Prozent), in Stolberg 8,0 Prozent (Mai: 7,7 Prozent), in Monschau 4,1 Prozent (Mai: 4,1 Prozent), in Düren 7,5 Prozent (Mai: 7,3 Prozent), in Jülich 6,4 Prozent (Mai: 6,2 Prozent), in Erkelenz 5,1 Prozent (Mai: 5,1 Prozent), in Geilenkirchen 6,2 Prozent (Mai: 6,2 Prozent) und in Heinsberg 5,2 Prozent (Mai: 5,2 Prozent). Jülich liegt damit trotz eines Anstiegs der Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zu Mai an fünfter Stelle und somit in der oberen Hälfte der Region.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im Juni erhöhen sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit reduzieren sich (zum Vormonat). Im Juni können 2005 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (-154/-7,1 Prozent zum Vormonat). 6488 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (-5,0 Prozent zum Vormonat und +6,2 Prozent zum Vorjahresmonat). 6841 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (+7,4 Prozent zum Vormonat und -1,9 Prozent zum Vorjahresmonat).
Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion
Die Arbeitskräftenachfrage reduziert sich im Juni gegenüber dem Vormonat. Im Agenturbezirk Aachen-Düren wurden im Juni insgesamt 1573 neue Arbeitsstellen gemeldet, davon sind 1280 (81,4 Prozent) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.
Die Zahl neuer Stellen liegt damit um 62 (-3,8 Prozent) unter dem Niveau des Vormonats (Mai: 1635 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 360 (-18,6 Prozent).
Im Juni sind insgesamt 8644 Arbeitsstellen gemeldet (-2196 oder -20,3 Prozent im Vergleich zum Juni des Vorjahres).