Nicht nur Geschäftsführer Carlo Aretz strahlte förmlich angesichts der vor ihm liegenden Aufgabe. Um Punkt 16 Uhr durfte der Geschäftsführer mit Unterstützung des Bürgermeisters Axel Fuchs und des Vorstandsvorsitzenden Moritz Jansen zur offiziellen Tat schreiten und im Wortsinne den Weg frei machen ins Neuland „Co Working Space“. Im Dezember habe er gesagt „Wir schaffen das!“ und damit die Messlatte für sich, sein Team und das gesamte Technologiezentrum ganz schön hoch gelegt. Denn im Juni sollte der neue Raum Eröffnung feiern. Dass der ehrgeizige Zeitplan eingehalten wurde, dafür zeigt sich Aretz ausgesprochen dankbar und richtete mehrfach lobende Worte sowohl an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch an die beteiligten Handwerksbetriebe.
„Ein ganz einfacher Partner seien sie sicherlich nicht immer gewesen“, schmunzelte Aretz. Denn schließlich steht hinter der Idee des Co Working Space ein gewisser Anspruch. „Wir wollen hier Menschen zusammenführen, junge Menschen sollen sich hier ausprobieren können“, erläutert der Geschäftsführer weiter. Ausprobieren und sich entwickeln sollen sich an den acht Arbeitsplätzen im TZJ unter anderem Gründer von Start-ups – und das in einem exklusiven Umfeld, das gleichzeitig aber auch bezahlbar bleiben soll. Denn, so die dahinterstehende Erkenntnis, gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens fließen die Gelder noch nicht unbedingt reichlich.
Zum angesprochenen „exklusiven“ Umfeld gehören nicht nur modern und geschmackvoll eingerichtete Arbeitsplätze. Eine Kaffeebar mit großem Tisch gehört genauso dazu wie kleine Rückzugsorte für ein ruhiges Gespräch. „Alles mobil“, betont Expertin Anne Mandt, die als Geschäftsführerin der Eßer Group maßgeblich an der Gestaltung beteiligt war. Eine Ruhezone mit Sofaecke lädt zur Entspannungspause, wenn die Kreativität mal ins Stocken gerät. Zwei große Besprechungsräume zeigt Carlo Aretz dann auch noch. Auch diese können gemietet werden, entweder für einzelne Meetings oder aber für einen längeren Zeitraum, etwa wenn eine Firma außerhalb der eigenen Räumlichkeiten an einem Projekt arbeiten möchte.
Das ist das Prinzip hinter dem Co Working Space: Arbeitsplätze und Besprechungsräume können – ganz nach individuellem Bedarf – gemietet werden, für Tage, Wochen oder auch Monate. Damit will das TZJ einer Entwicklung Rechnung tragen, die da heißt „Flexibilität in der Arbeitswelt“. Dieser Co Working Space sei der erste Schritt, im Brainergy Park werde weiteres passieren. So soll Jülich als Standort für Start-ups weiter etabliert werden, signalisierten Aretz und Fuchs nickend Einigkeit über das Ziel hinter dem Space.
Ein besonderes Extra entdeckten die meisten Gäste der Einweihungs“party“ erst beim Verlassen des zukunftsträchtigen Großraumbüros: In einer Ecke, fast schon ein wenig versteckt, bietet der Co Working Space ein sogenanntes „Hush Office“. Der schlichte Würfel mit den schalldichten Glastüren sorgt für besonders ruhiges Arbeiten innerhalb des großen Raumes. Und diese Box kann, anders als alle anderen Arbeitsplätze oder Räume sogar für eine einzige Stunde gemietet werden, ansonsten beträgt die Mindestdauer einen Arbeitstag. Die Kosten seien moderat, ist Carlo Aretz überzeugt. Der Tagessatz liegt bei 25 Euro, eine Woche arbeiten im Co Working Space kostet 100, der Monat 250 Euro. Dafür gäbe es dann auch „all-inclusive“, wirbt Aretz lachend. Im Moment müssen Interessenten sich noch telefonisch nach einem Arbeitsplatz im neuen Space erkundigen, nach dem Relaunch der Webseite kann online gebucht werden. Die Ersten dürfen ab der kommenden Woche losgehen und dem Co Working Space das erhoffte Arbeitsleben einhauchen.