„Jülich, die Stadt der Liebe und Sorgfalt“

Das Fest ging los, ehe die Veranstaltung begann: Als die Delegation des Libanon eintraf, übernahmen die Mitglieder, Volunteers und Begleitungen den Schlossplatz mit ihrer Musik. Zwischen Tanz, Freude und Polonaise mit allen Menschen im Publikum die gerne mitmachen wollten, spielten Unterschiede keine Rolle.

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„Jülich ist international, Jülich ist Vielfalt – miteinander, füreinander“, unterstrich Bürgermeister Axel Fuchs seine Freude über die Stadt als Host Town noch einmal explizit. Dies griff auch Delegationsleiter Mohamad Ouaidat auf: Er dankte der Stadt, welche die Delegation „von Herzen empfangen“ habe. „Die Stadt der Liebe und Sorgfalt“, übersetzte Mo Khomassi die Beschreibung Jülichs aus der Dankesrede. Es sei die Zeit gekommen Geschichte zu schreiben, sodass irgendwann mal erzählt wird, dass die Stadt Jülich eine Delegation aus dem Libanon empfangen hat. Das würden die Geschichtsbücher des Libanon für ewig tragen, illustrierte Ouaidat. „Wir hoffen auf eine lange Freundschaft.“ Sorgfalt bewies Jülich auch direkt auf der Bühne: Neben Übersetzern jeweils für das Deutsche oder Arabische war auch eine Gebärdensprachendolmetscherin vor Ort, um das Gesagte allen Anwesenden verständlich zu machen.

Während des gesamten „Walks“ hinter der olympischen Fackel, bei der sich die Olympioniken im Tragen abwechselten, waren keinerlei Animositäten zu spüren. Im Gegenteil: Überall waren lachende Gesichter zu sehen, viele Menschen beobachteten den Zug oder grüßten vom Fenster aus. Beim Kreishaus gab es Goodie-Tüten eines Fitnessstudios und in der Kleinen Rurstraße wurden gratis Wasserflaschen verteilt, um der Hitze entgegenzuwirken. „Nehmen Sie sich, solange noch da ist – wir haben gar nicht so viele Menschen erwartet“, ließ Ulrich Backhausen mithilfe seines Mikrofons wissen. Der „Walk“ war auch explizit nicht als Lauf geplant, um möglichst allen Menschen die Möglichkeit zu geben teilnehmen zu können.

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Verinnerlicht war offenbar, was auch Fuchs bereits zu Beginn des Walks gesagt hatte: Das Host Town Programm hatte sich schon dafür gelohnt, um die Menschen der Delegation kennenzulernen.

Nach Ankunft des Zugkopfes im Rosengarten des Brückenkopfparks wurde mithilfe des olympischen Feuers ein größeres Feuer entfacht, ehe der Tag beim international und inklusiv gehaltenen Fest mit passendem kulinarischen Angebot wie Bühnenprogramm ausklang. Der Fund und Räumung einer kleinen Granate im Zoobereich konnte die Festivitäten glücklicherweise nicht beeinträchtigen.

Zwei Jahre hat die intensive Arbeit für die vier Tage des Host Town-Programms der Special Olympics World Games, dessen Teil der Fackelwalk war, gedauert. Beatrix Lenzen, Sozialplanerin der Stadt Jülich, erzählt, dass sie sofort „Feuer und Flamme“ war, als die Anmeldungsunterlagen auf ihrem Schreibtisch lagen. Das Prinzip Special Olympics hatte sie bereits 2019 in Abu Dhabi kennengelernt und seit Benennung Berlins als nächstem Austragungsort im Blick. Mit Rückenwind seitens der damaligen Dezernentin Doris Vogel und des Bürgermeisters stimmte schließlich auch der Stadtrat der Bewerbung Jülichs als Host Town zu. Im Duo mit Nachhaltigkeitsmanagerin Stefanie Reichenbach zeichnet Lenzen somit verantwortlich für das, was im Jülicher Programm passiert und somit vor allem jenes, was man am Ende nicht sieht: Bewerbung, Vorbereitung und Organisation.

Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=h9nrwy2wClM

Fotos: Volker Goebels und Ariane Schenk

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