Start Galerie Begnadeter Songwriter, großartiger Entertainer

Begnadeter Songwriter, großartiger Entertainer

Recht übersichtlich geriet die Teilnehmerzahl zu Dick Yorks Solokonzert im KuBa, was angesichts einer Reihe Parallelveranstaltungen samstagabends im Wonnemonat nicht besonders verwunderlich war. Doch York nahm es mit reichlich Humor und genoss sichtlich seinen Auftritt in familiärer Atmosphäre.

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Dick York im Biergarten des Kulturbahnhofs. Foto: Arne Schenk
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So mag der Cryssis-Frontmann es nach eigener Aussage selbst sehr gerne: auf Tuchfühlung mit seinen Fans. Genau dies erfuhr der Punk-Rock-Hero Dick York bei seinem Solo-Konzert im Biergarten des Jülicher Kulturbahnhofs. Und auch das Publikum kam so vollends auf seine Kosten, erlebte es doch seinen Star quasi zum Anfassen direkt in seiner Mitte.

Auch ohne Schützenhilfe von seinem Cryssis-Kollegen Vom Ritchie, der sich gerade mit seinen Kumpels von Die Toten Hosen auf die gemeinsame Tour vorbereitet, zog York die Anwesenden direkt mit seinem ersten Song „She loves“ in seinen Bann. Geschrieben habe er ihn mit 15 oder 16 Jahren, erzählt Dick und gibt immer wieder kleine Schnipsel aus seinem Privatleben preis.

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Ein Mann, eine Akustikgitarre und sonst nix – und doch erzeugt Dick York mit einem heavy Rock’n’Roll-Rhythmus einen dichten Sound open air gleich neben den Gleisen, wo hin und wieder Züge eintrudeln. Ein begnadeter Songwriter und großartiger Entertainer: Es macht einfach Spaß, ihm zuzuhören, wie Vom Ritchie ihm einen Refrain vorgesungen hat, aus dem das unvergleichliche „Time of our Lives“ entstand. Dies stimmte er auch gleich an, wobei der Refrain lauthals von den Zuhörenden mitgegröhlt wird.

Und so wechseln sich amüsante Stories mit tollen Songs ständig ab wie „Girls like you“, das er so freudestrahlend seiner Frau vorspielte, während sie versuchte, ihm beizubringen, dass sie sich gerade die Finger im Fenster eingeklemmt hatte. Lieder über das Leben eben, über die Liebe, das Gitarrespielen und Musikmachen mit eingängigen Sing-along-Refrains wie „Darkest Night“, „Fighting in Brighton“, „Could it be“ und natürlich als Zugaben „Kursaal Nights“ und „Mr. Jack“.

Auch wenn ihm der große Durchbruch (bislang) versagt blieb, ist er mehr als nur ein Geheimtipp. Ein Rocker durch und durch, Musiker mit Leib und Seele, wahrhaftig, authentisch, ehrlich, und ihn zu hören und spielen zu sehen, bedeutet immer ein wenig, irgendwann in seiner eigenen Jugendzeit nach Hause zu kommen.

Dick York im Biergarten des Kulturbahnhofs. Fotos: Arne Schenk


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