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Friedlich im Zeichen des Rock

Zum Maifest in Stetternich erschienen die Toten Ärzte aus Hamburg, als ganz besonderer musikalischer „Act“. Im Publikum waren befreundete Maiclubs stark vertreten, aber die partytaugliche Tribute-Band der legendären Ärzte und Tote Hosen lockte auch neue Gesichter ins Zelt.

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Ist das wirklich noch Punkrock? Fotos: Volker Goebels
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Die Maigesellschaft Stetternich 1836 e.V. hatte dieses Mal ihre sonst traditionelle 90er Jahre Freitagsparty mal ganz anders gefeiert und nach einer Alternative gesucht: „Für unser erstes Mal waren wir sehr zufrieden“, sagte der Vorsitzende der Maigesellschaft Stetternich, Dominik Richter. Es sei eine große Herausforderung gewesen, diese Band zu buchen, die als „Europas meistgebuchte Tribute-Band“ gilt. Aber es habe sich gerechnet. Er schätzt, dass rund 400 Leute gekommen waren. Als Songs wie „Hier kommt Alex“ (Tote Hosen) erklangen, kam es auch zum im Punkrock üblichen „Pogo“, einem gewollten Anrempeln im Tanz, dass aus diesem Genre nicht wegzudenken ist. Aber es hätte nicht friedlicher sein können und jeder achtete auf jeden – so wünscht sich wohl jeder Veranstalter sein Maifest.

Die Toten Ärzte, eine schrille Profiband, die 30 Jahre Tote Hosen und Ärzte zum Besten gab, ging immer wieder in den intensiven Dialog mit dem Publikum und schafften es mit ihrem „Party pur-Prinzip“, die Stimmung anzuheizen. Am Ende gab es sogar eine Polonaise auf „Zehn kleine Jägermeister“, und Klassiker wie „Eisgekühlter Bommerlunder“ sorgte für gepflegtes Mitgrölen. Den Kultsong der Ärzte, „fette Elke“, den die Originalband Ärzte nicht mehr spielen mag (Bodyshaming lässt grüßen), ver-metalte die Band kurzer Hand und präsentierte auch mit diversen Gitarrensolos von AC/DC, dass sie musikalisch echt was drauf haben und mehr als nur Mitgröl-Musik machen können. Mit dem Toten Hosen Song „Steh auf, wenn du am Boden bist“, schafften sie es, das Publikum auf die Knie zu bringen, und wieder hoch. Die Band dankte auch dem Pre-Act „WIR – Die Band“, die das Publikum schon vorgeheizt hatte, mit Songs, die weniger bekannt waren. Leider füllte sich das Zelt jedoch erst gegen 21.00, so dass der Funke erst viel später überspringen konnte.

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„Es war sehr schön, aber es war schade, dass so wenig los war, denn die waren echt gut“, meinte Vanessa Rubienke dazu. Tochter Jana und Freundin Josi Riemann kamen aber voll auf ihre Kosten: „Es war super“, fanden die Mädels. Und sie waren nicht die einzigen: Auch andere begeisterte Teenager kletterten auf die Schultern ihrer Begleitung. Insbesondere die befreundete Maigesellschaft Broich war in größerer Gruppe erschienen und unterstützte die Stetternicher Kollegen beim Party machen. Lieder wie „Männer sind Schweine“ und „Westerland“ (beide von den Ärzten) zeigten darüber hinaus, dass Kultsongs niemals sterben, sondern auch die junge Generation von den Stühlen holen. Jeder konnte hier mitsingen. Bis null Uhr spielten die Toten Ärzte, und mussten natürlich auch Zugaben geben. Danach ging das eingestimmte Publikum über zur After-Show Party.

Fotos: Volker Goebels


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