Wenn man die Gehege des Zoos im Brückenkopfpark entlang geht fällt direkt etwas auf: das neue Zuhause der Luchse. Dieses ist kein Vergleich mehr zu dem, das noch letztes Jahr da stand. Die erste Hälfte wird nun noch begrünt, sodass sie diesen Frühling auch wie der zweite Teil des Geheges in leuchtenden Farben erstrahlt. Es ist aus langlebigen Material erbaut worden, damit es über die Lebenszeit der jetzigen Bewohner hinaus für andere Tierarten genutzt werden kann. Die Luchse, derzeitigen Nutznießer des Geheges sind nämlich bereits 17 Jahre alt, bei einer Lebenserwartung von etwas über zwanzig. „Oma und Opa“, wie Zooleiter Henri Fischer sie schmunzelnd betitelt.
Ganz in der Nähe tummeln sich die Polarwölfe, ebenfalls sehr beliebt bei den Zoogästen. Das Rudel wird in den kommenden Jahren wohl keinen Zuwachs mehr bekommen – zumindest nicht aus den eigenen „Reihen“. Wegen Querelen unter den „Wolfsschwestern“ beschloss die Zooleitung, die Weibchen zu kastrieren. Inzwischen hat man sie auf die zwei Rudel aufgeteilt.
Gespannt dagegen warten Henri Fischer und das Tierpflegeteam, ob das Otter-Pärchen Ludmilla und Bommel ein weiteres Mal Eltern wird. Sicher ist es noch nicht, aber wahrscheinlich, da das Weibchen sich ausgesprochen aggressiv gegenüber dem Männchen verhält. Anzeichen auf eine Trächtigkeit, meint Fischer.
Bereits für die Besucherscharen sichtbar ist ein neuer Bewohner im Zoo. Bei den Bennett-Wallabys ist der Nachwuchs zum „Star“ geboren: Es ist das Albino Wallaby Baby, das auf den Namen Heino hört. Noch sitzt es viel im Beutel seiner Mutter, aber sobald das Wetter wieder besser wird, wird auch er oder sie sich mehr zeigen. Das Geschlecht ist noch unklar, doch die Person, die es entdeckt hat, hat es Heino getauft, ohne zu wissen, ob es vielleicht doch eine „sie“ ist. Trotzdem wird der Spitzname Heino vermutlich bleiben, egal, ob es zu einem weiblichen oder männlichen Wallaby heranwächst, meint Henri Fischer.
Zum Leben gehört auch in der Tierwelt der Tod dazu. Seit vergangenen Jahr lebt die Königin nicht mehr. Sie wurde 14 Jahre alt und damit hatte sie eigentlich zwei erfüllte Erdmännchen-Leben. Denn normalerweise wird diese Tierart in freier Wildbahn üblicherweise nicht älter als 7 Jahre. Nach ihrem Tod gebärdeten sich die Jungen ziemlich rüpelhaft. Ein durchaus übliches Verhalten, wenn die Königin und damit der führende Kopf fehlt, wie Zooleiter Fischer erklärt. Dass es in der Tierwelt „Mobbing“ gibt, hätte man vielleicht auch nicht gedacht. Tatsächlich wurden von den fünf verbliebenen Erdmännchen zwei rausgemobbt und so zählt die „Herde“ nur noch drei Tiere – zwei Männchen und ein Weibchen, bei dem die Hoffnung auf eine Trächtigkeit besteht. Das freut die Pfleger sehr und auch Fischer würde sich über eine wieder größere Gruppe freuen.
Dieses Jahr sollen laut Fischer vermutlich keine neuen Tiere oder Gehege neu dazugekommen, denn vorerst liege der Fokus auf der Eröffnung des neuen Luchsgeheges.