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„Erste Hilfe“ für Wildtiere

Besonders im Frühjahr und Sommer finden aufmerksame Tierfreunde verletzte oder erschöpfte Wildtiere in der Natur. Sie suchen Rat, ob und wie sie helfen können. Ab 1. April ist daher die Wildtierhotline für den Kreis Düren wieder täglich erreichbar. Unter der Rufnummer 0800/0060993 erhalten Finder in Not geratener Wildtiere Auskünfte über „Erste Hilfe“ und mögliche Aufnahmestellen.

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Foto: pixabay.com
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Singvögel, Wildkaninchen, Igel – wer in der Natur auf ein geschwächtes oder verletztes Wildtier oder ein offensichtlich verlassenes Jungtier trifft, kann sich ab dem 1. April an die Wildtierhotline für den Kreis Düren wenden, berichtet der Tierschutzverein für den Kreis Düren. Nachdem der Finder den Fall geschildert hat, entscheiden die Ansprechpartner der Hotline, ob das Tier Hilfe braucht und falls ja, wie und wo geholfen werden kann, so der Verein. Auch Fotos oder Videosequenzen des Tieres, die man über Soziale Medienkanäle einsenden kann, würden bei der individuellen Beratung des Anrufers und eventueller Vermittlung an eine ehrenamtliche Auffangstation helfen.

Besetzt wird die Hotline mit ausgebildeten Tierpflegekräften des Tierheims des Vereins in Düren oder dem Brückenkopfpark in Jülich. Vereinsvorsitzender Jürgen Plinz erklärt, dass natürlich auch das Tierheim bestimmte Wildtiere aufnimmt, solange die Kapazitäten ausreichend sind: „Wir möchten möglichst vielen Tieren helfen. Es werden aber jedes Jahr mehr und der Platz bei uns wird leider nicht größer.“ Daher, aber auch weil das Personal fehlte, um alle Tiere artgerecht versorgen zu können, habe es im vergangenen Jahr für einige Wochen einen Aufnahmestopp für Wildtiere geben müssen.

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Insgesamt seien 2022 über 650 wilde Patienten oder Jungtiere bis zu ihrer Auswilderung vorübergehend im Tierheim zu Gast gewesen. Plinz weist darauf hin, dass das Heim ab diesem Jahr leider keine Wasservögel mehr aufnehmen wird. Der Grund: Diese Tiere seien in seltenen Fällen Träger und Überträger der hochansteckenden und tödlich endenden Geflügelpest. „Alleine das Auftreten dieser Erkrankung bei uns im Heim würde nach dem Seuchenrecht auch ohne Ansteckung die Tötung all unserer befiederten Schützlinge bedeuten. Ein Risiko, das wir bei diesen Folgen nicht eingehen wollen. Hier geht der Schutz der Tiere im Heim einfach vor“, sagt Plinz. Was den allgemeinen Mangel an Aufnahmestellen für Wasservögel angeht, sieht der Tierschutzverein die Politik in Zugzwang. Sicherlich gäbe es Pflegestellen, die die Tiere annehmen würden, stünden da nicht die finanzielle Frage und auch dort begrenzte Kapazitäten im Raum. Plinz bittet alle, die keine freien Auffangstellen für hilfsbedürftige Wasservögel finden, sich an den Kreis Düren zu wenden, wo Natur-, Arten- und Tierschutz lägen.

Generell rät der Tierschützer davon ab, vorschnell in die Natur einzugreifen. Vor allem zahlreiche Vogelarten würden ihre Jungtiere nach Verlassen des Nestes weiterhin versorgen. Wer den Vogelnachwuchs alleine, aber mit Federkleid, fit und unverletzt antreffe, solle sich laut Plinz nicht zu sehr sorgen: „Beobachten Sie das Tier eine Weile aus der Entfernung. In den meisten Fällen tauchen die Altvögel bald auf, oder rufen Sie die Hotline an, wenn Sie sich nicht sicher sind.“ Die Wildtierhotline für den Kreis Düren ist von April bis September täglich von 7 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 0800/0060993 erreichbar. Viele Infos rund die Wildtierhilfe gibt der Tierschutzverein auf www.tierschutzverein-dueren.de.


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