Der Zustand des Bahnhofs Düren ist kein neues Thema. Doch nun hat er sich wieder verschlimmert: Thomas Rachel, Mitglied des Bundestages für die CDU, hat sich erneut in einem Brief an den zuständigen Vorstand der Bahn Werner Lübberink gewandt.
In diesem wird angemerkt, dass zwar die Lifte repariert und offene Decken im Bahnhofsgebäude verschlossen worden wären, aber eine grundlegende Änderung und Renovierung noch nicht erfolgt sei. Im Gegenteil habe es in den letzten Wochen eine drastische Verschlimmerung gegeben, so seien Scheiben eingeschlagen worden, es gebe Beschädigungen, Graffiti seien im und am Gebäude angebracht worden und Müllcontainer und Mülltonnen würden überquellen, was zudem eine Ungeziefergefahr berge.
Auch eine größere Zahl Obdachlose, die im Gebäude einen geschützten Übernachtungsplatz suchten, sei belastend, zumal die Bahnhofshalle, die Bahnsteige und der Tunnel zu den Gleisen oft als Toilette missbraucht würden, sodass den Bahn-Passagieren häufig ein kaum erträglicher Geruch aus der Bahnhofshalle entgegenkäme. Als „Notlösung“ schlägt Rachel eine mobile Toilette außerhalb des Gebäudes vor. Außerdem sei der Fahrstuhl für das Gleis 3 wieder kaputt und schon seit mehreren Wochen nicht in Betrieb, wie Nutzer hingewiesen hätten.
Das Bundestagsmitglied rät Maßnahmen an wie eine häufigere und regelmäßige Müllentsorgung und Reinigung sowie verstärkter und regelmäßiger Einsatz der Mitarbeiter der DB-Sicherheit. Denkbar sei hier zusätzlich eine Ordnungspartnerschaft von Bahn, Stadt, Kreis und Polizei. Zudem müssten die Beschädigungen schnellstens behoben und die Graffiti entfernt werden. Letzteres nicht mit weißer Farbe, sondern mit der gelben Farbe des Denkmalschutz-Gebäudes. Nur durch ein „gepflegtes Äußeres“ könne einer erneuten Verwahrlosung entgegengewirkt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger befürchteten und beobachteten, dass sich im Sinne des bekannten „Broken-Windows-Effekts“ der verwahrloste Zustand des Bahnhofs rasant verschlechtern und erfahrungsgemäß auch die Kriminalitätsrate deutlich ansteigen wird. Lösungen für die Probleme könnten gegebenenfalls gemeinsam mit Stadt und Kreis Düren, Bundes- und Landespolizei, den Ordnungsbehörden, der Obdachlosenhilfe und weiteren Beteiligten herausgearbeitet und umgesetzt werden. Rachel macht auch noch einmal darauf aufmerksam, dass mit dem entsprechenden Sanierungsprogramm des Landes für Bahnhöfe auch in Düren eine umfassende Renovierung des Dürener Bahnhofs finanziell gefördert durchgeführt werden könnte.