Sie feierten die Rückkehr ins Leben, nach dem Corona-Stillstand. Sie feierten das Publikum. Und sie feierten natürlich auch sich selbst: Die CCKGler rockten den Saal des KuBa, als wären sie nie aus der Übung gekommen. „Mir sin wie mehr sin, die CCKG, dat es jet, wo mehr stolz drup sin“, sangen die Väter des Jülicher „Punkarneval“ aus voller Kehle, voller Stolz und mit voll gefüllten Gläsern: „37 Jahre blau“ – und natürlich auch ein bisschen weiß, – das ist dann schon eine echte Tradition. Und Uwe Mock höre solange nicht auf, solange auch noch Mütter mit von der Partie sind, scherzte er und gab bis zum Schluss „alles“.
Sicher waren genug Mütter im Saal, denn das Publikum ist mit der jecken KG gewachsen. Doch auch der Nachwuchs fehlte nicht im Publikum. Das alles gibt es nur in Jülich und deswegen war der Song von „Bernd Pflaumenpflücker“ über den Kleinen Ellbach ein Lied-gewordenes Heimatgefühl. Glorreich und glanzvoll heizte das Herrenballett der KG Rurblümchen von 1926 e.V. den Ladies im Saal ein – die Herren waren ein Traum, mit rosa Perücke. „Fuss and Friend“, alias Frank Mürkens und Frank Esser, machten klar, dass man als Jülicher nicht nach New York reisen muss, um die Flippers zu sehen. Die Butler taten derweil treu ihren Dienst und ließen die Performer auf der Bühne, darunter auch wieder Axel Fuchs in Topform, nicht verdursten.
Mit gleich zwei Videos feierte die CCK Prinzengarde ihr „Post-corona-Live-Comeback“. Premiere war, dass die „TotenFunken“, ehemalige Mariechen der Garde, selbst zum Mikrofon griffen und auch gleich ein passendes Video dazu präsentierten. Mit dem gelungenen Debüt „The Hauptmann Song“ zeigen die Funken ihre Verbundenheit zum Hauptmann der Garde (Hacky Posaune), der jeden Funken einst ernannt hat. Die Gardeband der CCKG-Prinzengarde lieferte eine parodistische Antwort auf den „Chartshit“ von Nina Chuba, Wildberry Lillet. Sie hatte plötzlich einen Bruder, der im Rheinischen Karneval aktiv ist, und Kaffee-Korn bevorzugt. Hack Hackhausen schwimmt in „Korn in mei’m Kaffee“, auf Ice, sehr nice!
Das Highlight zum Schluss bildete das CCKG-Fernsehballett. Diese gingen mit ihrem punkrockigen Outfits, teils mit mehr, teils mit weniger Glitzer, auf eine tänzerische Kneipentour durch Jülich. Dabei bewiesen sie zum Schluss per Beamer-Video, dass sie dies nicht nur mit immer besser werdenden Hebefiguren auf der Bühne, sondern auch mit „Hebefiguren“ live an den Jülicher Theken beherrschen.
Mit Knicklichtern ausgestattet, sorgte auch das Publikum für einen wunderbaren Ausklang.
Fotos Sonja Neukirchen & Fabio D’Orsaneo