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Fast 50 Jahre Orchestermusik

Musikkorps Hambach e.V. und Bläservielharmonie Hambach

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Das Mehr-Generation-Orchester | Foto: Verein
Das Orchester aus Hambach | Foto: Verein
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Das Musikkorps Hambach e. V. wurde 1965 in Hambach gegründet. Bis 1989 dirigiert und angetrieben von Herbert Krukenberg, einem ehemaligen Militärmusiker, gehörten bald mehr als 30 Musiker zum Orchester. Da es das Angebot an öffentlichen Musikschulen nicht gab, wurden die Musiker/innen – in den ersten Jahren waren es tatsächlich nur Männer – lange Zeit im Orchester ausgebildet, aber auch Berufsmusiker des Aachener Sinfonieorchesters gaben Unterricht. In bis zu drei wöchentlichen Proben erspielte sich das Orchester seine Konzertprogramme. 1975 richtete das Orchester in Hambach ein großes Musikfest aus und nahm wenig später an einem NRW-weiten Wertungsspiel mit einem sehr ordentlichen Ergebnis teil.

1989 startete das Orchester mit Willi Markewitsch als Dirigent und Reinhold Graf als Vorsitzendem in kleiner Besetzung mit einem Schwerpunkt „Originalwerke für Blasorchester“ neu. Willi Markewitsch schloss einen Dirigentenlehrgang an der Landesmusikakademie Heek ab und Reinhold Graf brachte die Erfahrungen aus dem Landesblasorchester NRW als Außenansichten ein. 1993 nahm das Orchester am Wertungsspiel des Landesmusikfestes NRW in der Mittelstufe mit hervorragendem Erfolg teil. Es war in seiner Kategorie das kleinste und mit vielen Jugendlichen fast jüngste Orchester.

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Das Orchester legt großen Wert auf Konzertmusik. Herbert Krukenberg führte früh das jährliche Herbstkonzert ein, das am ersten Samstag im November stattfindet. Da bis weit in die 1970er Jahre nahezu ausschließlich Bearbeitungen der „klassischen“ Literatur aus Oper, Operette und Musicals der Zeit als Konzertliteratur verfügbar waren, findet sich diese Musik in den frühen Konzerten wieder, ergänzt um ein großes Repertoire an Märschen, Polkas und Liedern. Heute sind es neben Musik aus Film und Musical vor allem Originalwerke für Blasorchester, die Akzente setzen.

Bis Anfang der 1990er Jahre fanden die Herbstkonzerte im Saal Müller-Maintz in Hambach statt. Bis 1989 wurden sie noch mit dem Einzug des Schellenbaums eröffnet. Dann diente die Grundschule Hambach als Konzertraum und für zwei Jahre Burg Obbendorf. Seit einigen Jahren ist die Aula des Mädchengymnasium Jülich ein klangvoller Konzertraum.

Bis zu 50 Auftritte im Altkreis Jülich im Jahr waren in den ersten Jahren nicht unüblich. Heute ist die Zahl der Auftritte deutlich kleiner. Trotzdem gibt es neben dem Herbstkonzert regelmäßige Termine, wie Martinszug und Schützenfest in Spiel, Weihnachtsmesse in der Rochuspfarre Jülich und adventliche Musik in Altenheimen.

Mit diesen Auftritten verdient sich das Orchester die für Noten, Instrumente und Unterricht sowie für gemeinsame Unternehmungen notwendigen Einnahmen – erst vor kurzem gab es eine Orchester-Rafting-Tour auf der Rur. Flankierend kommen hinzu die Vereinsunterstützung der Sparkasse Düren, die Förderung des Workshops durch den Kreis Düren sowie private Spenden.

Den unterschiedlichen Ansprüchen an die Musik von Zuhörern wie Musikern – die Blasmusik im Jahresablauf und selbst gewählte Konzertmusik – wurde der Name „Musikkorps Hambach“ nicht mehr gerecht. Deshalb entwickelten die Mitglieder ab 2006 in spannenden Diskussionen das Format „bläservielharmonie hambach“. Diese formale Entwicklung führte Frank Holland, seit 2008 Vereinsvorsitzender, konsequent weiter. Zu den sichtbaren Ergebnissen zählen das Logo, neugestaltete Konzertplakate sowie die Vereinshomepage – www.blaeservielharmonie.de.

Die beständige Jugendarbeit trug dazu bei, dass sich Jugendliche sogar beruflich auf die Musik konzentrierten. Klaus Luft, Dozent an der Musikschule Jülich, war als Jugendlicher schon dabei und unterstützt heute noch gerne das Orchester. Alle Dirigenten kommen aus dem Orchester selbst und haben Lehrgänge an der Landesmusikakademie Heek erfolgreich abgeschlossen. Christoph Schiffers (Hambach), Posaunist im Orchester, schloss in seiner Hambacher Zeit darüber hinaus das Studium der Orchesterleitung an der Folkwang Hochschule Essen ab und entwickelte das Orchester zu einem Vorreiter moderner Bläserliteratur in der Umgebung. Die leider nur kurze Konzertserie „Rendezvous im Park“ wurde auch überregional beachtet, weil sie Chor oder Big Band mit großem Blasorchester und Standards der Blasorchesterliteratur mit zeitgenössischen Kompositionen im sommerlichen Rahmen unterhaltsam kombinierte. Auch der freiberuflicher Trompeter und Dirigent Martin Schädlich (Jülich) kam als Kind zum Orchester. Mit dem Orchester ist er immer noch verbunden. Er entwickelte mit Reinhold Graf den Workshop „Blasorchester im Big Band Rausch“, der in den Sommerferien etwa 40 Teilnehmer aller Altersstufen zusammenführt.

Neue Impulse kamen mit der Saxophonistin Anna Christina Kleinlosen (Kreuzau). Sie schloss sich 2005 dem Orchester an und dirigiert heute im Wechsel mit Willi Markewitsch. Sie entwickelte die Kirchenmusik und die Zusammenarbeit mit Chören weiter. Konzerte mit dem Romchor Düren/Jülich in vollbesetzten Kirchen in Jülich und Düren sowie jüngst mit dem RWE-Chor in Weisweiler fanden sehr viel Anerkennung.

In dem Mehr-Generationen-Orchester ist die Jüngste 11 Jahre, der Älteste über 75 Jahre alt. Die lebendige Mischung aus Anfängern, erfahrenen Laienmusikern und „Berufsmusikern“ aller Altersstufen mit viel Interesse an wechselnden Programmen macht den Reiz des Orchesters aus. Alle treffen sich zu den wöchentlichen Proben Freitagabends von 19:30 bis 22:00 Uhr in der Grundschule Hambach. Sie stehen Interessierten offen. Freude an der Musik und eine ausreichende Konstanz zum Proben und bei Terminen reichen zum Mitspielen aus.

Neben allem ehrenamtlichen Engagement ist die effektive Unterstützung durch die Gemeinde Niederzier wichtig. Das Orchester darf die Grundschule Hambach und das Pfarrheim Hambach für Proben, zur Unterbringung des Instrumentariums und des sehr umfangreichen Notenarchivs nutzen und weiß dies zu schätzen.

Workshop | MO 04 – FR 08|08 

„Blasorchester im Big Band Rausch“

KONZERT | SO 31|08

Schloss Paffendorf | 15:00 – 17:00 Uhr

Herbstkonzert | Sa 01|11 

Mädchengymnasium Jülich | 20:00 Uhr


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