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Viele machten schlapp…

Das Königlich Preußische Reserve Infanterie Regiment 68 im Ersten Weltkrieg

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Erster Weltkrieg | Foto: HZG
Erster Weltkrieg | Foto: HZG
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Der Erste Weltkrieg liegt nun 100 Jahre zurück. Viele Institutionen und Geschichtsvereine in unserer Region nutzen dieses Jubiläum, um diesen Teil der Geschichte mit ihren vielfältigen lokalen Aspekten aufzuarbeiten. Was erlebten unsere Vorfahren an der Front? Was fühlten sie? Wie änderte sich ihre Sicht auf die Dinge im Laufe des Krieges? Das hier vorzustellende Projekt über das Reserve Infanterie Regiment (RIR) 68 beschäftigt sich mit diesen Themen. Dem Geschichts- und Heimatverein Niederzier ist es gelungen, einen Nachlass eines Regimentsangehörigen aus Oberzier zu erhalten. Man ist derzeit dabei, diesen und weitere Dokumente von Regimentsangehörigen aus dem Gebiet des Kreises Düren auszuwerten. Da eine Regimentsgeschichte nicht bekannt ist, stützen sich die Quellen in erster Linie auf amtliche Dokumente, Feldpostbriefe, Tagebuchaufzeichnungen, die örtlichen Tageszeitungen aus dieser Zeit und diverse Militärliteratur. Vieles ist bisher an Daten und Informationen zusammengetragen worden. Wenn Sie das Projekt unterstützen wollen, finden Sie weitere Informationen unter www.reserve-infanterie-regiment-68.de oder über Tel. 02461-341128.

Die nachfolgende Darstellung gibt einen kurzen Einblick auf die ersten Tage des Regiments. Am 01.08.1914 gab Kaiser Wilhelm II. den Mobilmachungsbefehl. Er erklärte am selben Tag Russland den Krieg. Erster Mobilmachungstag war der 02.08.1914 und somit die Geburtsstunde des RIR 68. Das Regiment wurde durch die beiden Bezirkskommandos Jülich und Rheydt aufgestellt und bestand aus dem Regimentsstab, drei Bataillonen und einer Maschinengewehrkompanie.

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Das I. Bataillon wurde in Rheydt aufgestellt, die anderen Regimentsteile in Jülich. In den ersten Mobilmachungstagen kamen die 22- bis 26-jährigen Reservisten und die 27- bis 31-jährigen Landwehrmänner aus den Orten der Kreise Düren, Jülich und Geilenkirchen-Heinsberg entsprechend den in ihren Kriegsbeorderungen festgesetzten Gestellungsterminen in Jülich zusammen. Die Mannschaften wurden in einem Magazinschuppen in der damaligen Schützenstraße bzw. im Exerzierhaus der Unteroffiziersschule und in einigen Sälen in der Stadt eingekleidet. Die nächsten Tage bestanden aus Appellen und Exerzierübungen. Mit Lieferung der Gewehre vom Artilleriedepot Köln konnten nun auch die Schießübungen durchgeführt werden. Bei heißem Sommerwetter marschierten die beiden Bataillone bis hinter Mersch und über Pattern zurück. Der Bäckermeister Clemens Bedbur aus Jülich (6. Kompanie) notiert hierzu in seinem Tagebuch: „…es war furchtbar heiß und wir sind in den neuen Uniformen bald gestorben, viele machten schlapp…“. Ein Vorgeschmack auf das, was den Soldaten noch bevorstand.


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