Beim heutigen Notartermin, 28. Juni, wird es amtlich: Für 405.000 Euro erwirbt die Krankenhaus Jülich GmbH das MVZ Kardioforum Jülich GmbH. Bislang gehörte – auch nach der Insolvenz und Übernahme der Klinik durch die Stadt Jülich – das Medizinisches Versorgungszentrum der Eduardus-Krankenhaus gGmbH. Diese hatte das MVZ jetzt zum Kauf angeboten. Geschäftsführung und Aufsichtsrat vorgestellt empfahlen einstimmig den Erwerb, „da hierdurch eine Verbindung zwischen ambulanten und stationären Dienstleistungen geschaffen werden kann, aus der sich vielfältige Synergien für die Krankenhaus Jülich GmbH ergeben können“, wie es in der Vorlage heißt.
„MVZs ist die Zukunft im aktuellen Ambulantisierungstrend“, ist in der Vorlage nachzulesen. Durch den Ankauf verspricht sich die Krankenhaus Jülich GmbH eine Umsatzsteigerung und Synergien – sowie mehr Einweisungen und damit wachsendes Ansehen des Hauses. Für die Mitarbeiterschaft, das betonte Geschäftsführer Niklas Cruse, der zur Sondersitzung des Rates eingeladen war, ändere sich nichts. „Es ist eine Überführung aller Mitarbeiter. Jeder, der heute dort angestellt ist, bleibt“. Sowohl das ärztliche wie nicht-ärztliche Personal werde übernommen – in der MVZ Krankenhaus Jülich GmbH. Einen zweiten Geschäftsführer, auch das erläuterte Cruse auf Nachfrage, werde es nicht geben. „Es gibt keinen zweiten Geschäftsführer und kein zweites Gehalt.“ Niklas Cruse wird in Personalunion die Geschäfte leiten. Überführt würde ebenfalls die EDV mit den sensiblen Patientendaten. Sie würden aber weiterhin bei der angestammten Firma gehostet.
Als „Externer“ ist derzeit lediglich eine Orthopädie-Praxis auf Krankenhausgelände ansässig. Eine weitere Veränderung – nach Überzeugung des Krankenhauses zum besseren für die Patienten – ist durch die Integration der Notdienstpraxis im Wortsinn unter das Dach des Krankenhauses. Das kooperative Konzept der Portalpraxis wird am Krankenhaus Jülich ab 1.Juli von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) umgesetzt. Die bislang in einem Nachbargebäude der Klinik ansässige Notdienstpraxis wird dann direkt in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Hauses integriert.